Sant'Egidio-Gründer Riccardi lobt deutsche Flüchtlingspolitik

21. August 2015 in Aktuelles


Kaum ein Land in Europa tue so viel für Migranten wie Deutschland – Dagegen schotteten sich Länder wie das katholische Polen oder Ungarn regelrecht ab.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, hat Deutschlands Flüchtlingspolitik gelobt. Bei der Übernahme von Verantwortung und der Organisation der Aufnahme sei die Bundesrepublik vorbildlich, sagte Riccardi dem Internetportal «Vatican Insider» (Mittwoch). Kaum ein Land in Europa tue so viel für Migranten wie Deutschland. Das liege auch am Umgang der Deutschen mit ihrer Vergangenheit.

Dagegen schotteten sich Länder wie das katholische Polen oder Ungarn regelrecht ab. Riccardi, von 2011 bis 2013 italienischer Minister ohne Geschäftsbereich mit einem Arbeitsauftrag für «Internationale Zusammenarbeit und Integration», rief dazu auf, Einwanderer als Chance zu begreifen. Europa dürfe die Überfahrt der Flüchtlinge aber nicht Menschenschmugglern überlassen. Riccardi plädierte für die Einrichtung «humanitärer Korridore» in Marokko und Libyen, um eine sichere Einreise zu ermöglichen.

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