3. August 2015 in Familie
Die dritte Staffel von Make love ist am 28. Juli angelaufen
Kassel (kath.net/idea) Der evangelische Fachverband für Sexualethik und Seelsorge Weißes Kreuz hat mit Lob und Kritik auf die ZDF-Sendung Make love Liebe machen kann man lernen reagiert. Die dritte Staffel der Aufklärungsdoku startete am 28. Juli. Darin werden Personen bei sexuellen Handlungen gezeigt, die Tipps von der dänischen Sexologin Ann-Marlene Henning (Hamburg) erhalten. Der Leiter des Weißen Kreuzes, Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel), bewertet einige Elemente der Sendung positiv. Zum Beispiel werde darin der Konsum von Pornografie kritisch hinterfragt und betont, dass eine gesunde Sexualität in der Ehe eine kontinuierliche Aufgabe beider Partner darstelle. In einem Interview mit der evangelischen Monatszeitschrift Chrismon (Frankfurt am Main) kritisiere Henning zurecht, dass sich die evangelische Kirche zu wenig konstruktiv zum Thema Sexualität äußere. Auch lobe die Moderatorin vorsichtig die katholische Sexualmoral. Sie hilft gegen Verrohung und Sittenverfall, sagte sie Chrismon.
Trauernicht: Sexualität gehört in die Ehe
Für bedenklich hält Trauernicht hingegen, dass der Sexualität in der Sendung nicht eindeutig der Platz in der Ehe zugeschrieben werde. Praktiken wie Spermaschlucken oder Analverkehr würden nicht kritisch genug hinterfragt: Hier wären gesundheitliche Aspekte als auch unterschiedliche ästhetische Vorstellungen der Partner zu bedenken. Analverkehr sei zudem etwas Unnatürliches. Trauernicht: In einer Zeit, in der so viele Menschen im Bereich der Sexualität so viel Kummer, Verführung und Missbrauch erleben, hätte ich mir mehr Inhalte gewünscht, die lebensfördernd sind. Auch hätte er sich eine noch deutlichere Warnung vor den Gefahren der Pornografie erhofft, da sich mittlerweile jeder dritte Mann mindestens einmal pro Woche sexuell aufgeladene Bilder oder Filme ansieht. Dies schädige Beziehungen zwischen den Geschlechtern.
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