Wo Singles auf Bauchmuskeln und Brüste reduziert werden

27. Juli 2015 in Chronik

EKD- und VEF-Medienbeauftragter kritisiert RTL-Nacktshow Adam und Eva

Frankfurt am Main/Köln (kath.net/idea) Kritik an der RTL-Nacktshow Adam sucht Eva Gestrandet im Paradies hat der Medienbeauftragte der EKD und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Markus Bräuer (Frankfurt am Main), geübt. Der Sender strahlt seit dem 15. Juli die zweite siebenteilige Staffel aus. Dabei treffen sich mehrere Singles in einem Südseeparadies nackt, wie Gott sie schuf, so RTL (Köln). Sie lernen sich beim Fischen, Kochen und Spielen auf der Insel der Versuchung kennen. Ohne Luxus und Kleider können sich die Singles ganz auf das Kennenlernen konzentrieren, so der Sender. Das Paar, das sich findet, kann dann auf einer Insel der Liebe in 24 Stunden herausfinden, ob es füreinander geschaffen ist. Anschließend verlässt das Paar die Insel und sieht sich in einem Luxushotel wieder zum ersten Mal angezogen. Wenn sich die beiden füreinander entscheiden, verbringen sie dort weiter gemeinsame Zeit. Auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte Bräuer: Die Sendung will in einer erkennbaren Inszenierung vermitteln, dass es hier um Gefühle und die große Liebe geht. Die Protagonisten werden allerdings auf Bauchmuskeln und Brüste reduziert.

Den Menschen nicht auf das Äußere beschränken

Die Sendung versuche ebenso wie manche Werbung oder Theaterinszenierung mit Nacktheit Aufmerksamkeit zu erregen. Das christliche Menschenbild werbe jedoch dafür, den Menschen ganzheitlich zu betrachten und ihn nicht auf das Äußere zu beschränken. Zudem berühre Nacktheit das Schamgefühl vieler Zuschauer. Laut Bräuer spielt die Sendung mit den Namen des ersten biblischen Paares Adam und Eva. Dabei würden sie als Inbegriff des nackten Paares dargestellt, ohne auf die biblische Bedeutung einzugehen. Die Show hatte am 22. Juli 2,46 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 9,7 Prozent entspricht. Damit lag sie im Vergleich mit den Einschaltquoten anderer Sendungen im deutschen Fernsehen an zehnter Stelle.