Antarktis jetzt priesterlos

26. Juli 2015 in Weltkirche


Grund sei unter anderem der schwache Kirchenbesuch.


Wellington (kath.net/KNA) Nach 57 Jahren entsendet die katholische Kirche in Neuseeland keinen Priester mehr in die Antarktis. Grund sei unter anderem der schwache Kirchenbesuch, erklärte das Bistum Christchurch laut der neuseeländischen Online-Zeitung «Stuff» (Freitag). Der Priester Dan Doyle, der erstmals vor 40 Jahren die Kirche «Chapel of the Snows» (Foto) im Forschungsstützpunkt McMurdo betreute, verwies darauf, auch die Einwohnerzahl des Kontinents während des arktischen Sommers von Oktober bis Februar sei von früher 2.000 auf jetzt 1.200 gesunken.

Dem Bericht zufolge ging der Wunsch nach einer Kürzung der Seelsorgestelle von der National Science Foundation aus, die das US-amerikanische Antarktis-Forschungsprogramm betreibt. Das Budget für Wissenschaftler und Hilfspersonal wurde zurückgefahren, nicht zuletzt, um ökologische Folgen der Forschungstätigkeit in der Antarktis zu vermindern.

Doyle sagte, der Bedarf an Seelsorge habe sich auch wegen der besseren Kommunikationstechnik geändert. Während in den 70er Jahren ein Kurzwellenfunkgerät die einzige Verbindung zur Außenwelt gewesen sei, fühlten sich die Forschungsmitarbeiter dank Internet und E-Mail nicht mehr so isoliert.

Nach McMurdo wird dem Bericht zufolge weiterhin ein protestantischer Militärgeistlicher entsandt; dieser übernimmt auch die Betreuung der Katholiken.

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