Amnesty International fordert das sogenannte 'Recht auf Abtreibung'

14. Juli 2015 in Kommentar


Statt das Menschenrecht auf Leben auch der ungeborenen Kinder, zu verteidigen, fördert Amnesty International jetzt deren Ermordung und übt Druck auf Länder aus, die Abtreibung nach wie vor ablehnen. kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Peter Benenson, in London als Kind einer jüdischen Familie geboren, ursprünglich Peter James Henry Solomon war ein britischer Anwalt, Politiker der Labour Partei. 1958 konvertierte Benenson zur katholischen Kirche und wurde später Mitglied der Friedensbewegung Pax Christi. 1961 setzte er sich für zwei Studenten ein, die in Portugal verurteilt wurden, weil sie auf ihre Freiheit angestoßen hatten. Das war der Anfang von Amnesty international. In der weiteren Entwicklung setzte sich Amnesty weltweit für Verfolgte und gegen jede Verletzung von Menschenrechten ein.

Als ich Amnesty International als junger Priester kennen lernte, war ich tief beeindruckt: Amnesty war keine „katholische“ Organisation, aber sie gründete doch offenkundig in jenem Gesetz, das nach Paulus Gott ins Herz aller Menschen geschrieben hat (Röm 2,15), in jenem Gesetz, das die Kirche das „Naturrecht“ nennt, weil es mit der natürlichen Vernunft auch ohne Offenbarung erkannt werden kann und tatsächlich auch erkannt wurde und wird!

Ich erinnere mich, dass ich einmal über Amnesty gepredigt habe: Hier wirkt der Geist Gottes über die Grenzen der Kirche hinaus, hier wird gehandelt im Sinn der göttlichen Gebote, alle Menschen, auch Nicht-christen, sind eingeladen mitzutun! Amnesty war wirklich wie ein Ort der Begegnung von Christen und Nicht-Christen, ein Grund zur Freude!

Umso größer ist jetzt mein Entsetzen zu lesen, wie Amnesty eine radikale Kehrtwendung vollzogen hat: Amnesty fordert das Recht auf Abtreibung und übt Druck auf Länder aus, die Abtreibung nach wie vor ablehnen und als ein schweres Unrecht behandeln. Das bedeutet: Amnesty fördert nicht nur Unrecht, sondern will auch politische Macht auf ganze Länder ausüben wie dies mächtige Diktatoren zu allen Zeiten gemacht haben und auch heute noch machen – wider alle Rechtsstaatlichkeit! Und, es war nicht anders zu erwarten, Amnesty hält und fördert auch die die Homoehe und bezieht damit auch im ideologischen Kampf gegen Ehe und Familie die falsche, gottwidrige Position und schließt sich dem Zeit-Ungeist an!

Benenson, der Gründer, würde sich wohl distanzieren von dem, was aus Amnesty geworden ist! Statt das Menschenrecht auf Leben auch der ungeborenen Kinder, zu verteidigen, fördert Amnesty jetzt deren Ermordung und begeht auch sonst jene Rechtsbrüche, die es bekämpfen sollte! Nicht nur für den einzelnen Menschen, auch für Organisationen gilt: „Wer also zu stehen meint, der gebe acht, daß er nicht fällt!“ (1 Kor 10,12). Heute darf man Anmesty nicht mehr unterstützen, sondern kann nur noch beten für seine Bekehrung!


kath.net-Buchtipp
Klartext III
Dialog mit dem Zeitgeist
Von Andreas Laun
Taschenbuch, 104 Seiten
2014 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-59-6
Preis 8.90 EUR
Leicht bestellbar im kathShop, lieferbar auch durch jede Buchhandlung


© 2015 www.kath.net