US-Bischöfe: Urteil zur ‚Homo-Ehe’ gefährdet Religionsfreiheit

8. Juli 2015 in Weltkirche


Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs betreffe nicht nur das Eherecht. Es sei zu befürchten, dass katholische Personen und Organisationen nicht mehr entsprechend ihrer Glaubensüberzeugung leben könnten.


Washington D.C. (kath.net/CNA/jg)
Das Urteil des Obersten Gerichtshofes der USA über Zulassung der „Homo-Ehe“ in allen Bundesstaaten könnte die Religions- und Gewissensfreiheit in den USA gefährden, befürchten die katholischen Bischöfe der USA.

Das Recht auf freie Ausübung der Religion bedeute nicht nur, Glaubensüberzeugungen in der Öffentlichkeit vertreten zu dürfen, sondern auch die Seelsorge und das private und öffentliche Leben entsprechend der Wahrheit über die Ehe führen zu dürfen. Dies dürfe nicht durch die Androhung von Gewalt, Strafe oder Verlust von Steuerbefreiung in Frage gestellt werden, sagte Erzbischof William Lori, der Vorsitzende des Ausschusses für Religionsfreiheit der US-Bischofskonferenz gegenüber dem katholischen Nachrichtensender ETWN-News.

Es sei noch nicht klar, was das Höchstgerichtsurteil „Obergefell vs. Hodges“ für katholische Einzelpersonen, Familien, Unternehmen und religiöse Einrichtungen bedeute. Die Entscheidung sei jedenfalls weitreichend, da nicht nur das Eherecht davon betroffen sei, sondern viele Gesetze auf Ebene des Bundes, der Staaten und der Regionen, fügte Erzbischof Lori hinzu. Weitere Rechtsbereiche seien Steuerbefreiungen, Sozialleistungen für Mitarbeiter und Dienstverhältnisse, ergänzte Anthony Picarello, ein Berater der US-Bischofskonferenz.

In den Bundesstaaten, in denen die „Homo-Ehe“ bereits vor dem Urteil des Obersten Gerichtshofs zugelassen war, war es in diesen Bereichen bereits zu Konflikten gekommen, sagte Picarello.


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