Haiti: Viele Kirchen noch immer unbenutzbar

26. Juni 2015 in Weltkirche


Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti: arbeitet die katholische Kirche in Haiti noch immer am Wiederaufbau.


Port-au-Prince (kath.net/KIN) Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti arbeitet die katholische Kirche in Haiti noch immer am Wiederaufbau. Das sagte der Bischof der haitianischen Diözese Jacmel, Launay Saturné (Foto), gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“.

Die Naturkatastrophe im Jahr 2010 zerstörte einen Großteil der pastoralen Strukturen im Karibikstaat. Inzwischen wurden viele Kapellen und Kirchen wieder aufgebaut. Dennoch sieht sich Bischof Saturné mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Viele Kirchen sind noch immer baufällig und können nicht betreten werden. Zahlreiche Gottesdienste werden in Zelten und anderen provisorischen Unterkünften gefeiert. „Aber selbst wenn die Gebäude der Kirche zerstört sind, der Glaube der Katholiken ist nicht zerstört“, betonte der Bischof.

Selbst die Kathedrale von Jacmel ist derzeit noch unbenutzbar. „Seit fünf Jahren feiern wir die heilige Messe in einem völlig ungeeigneten Saal. Wir brauchen würdige Räume für den Gottesdienst“, sagte Bischof Saturné.

Genauso wichtig wie der Wiederaufbau der Kirchengebäude ist für Launay Saturné die Sorge um die Menschen in Haiti. In jüngerer Vergangenheit wurden Ordensleute Opfer von Gewalt. Von November 2014 bis Februar 2015 sind mehr als 20 religiöse Gemeinschaften Opfer von Raubüberfällen geworden. Die haitianische Bischofskonferenz rief daraufhin zu einer 24-stündigen Gebetswache ein. Haitianische Ordensleute organisierten Schweigemärsche und einen „Tag des Mitleids“, an dem alle Einrichtungen von Ordensleuten geschlossen blieben. Diese Maßnahmen haben Wirkung gezeigt. Bischof Saturné zufolge sind seitdem weniger Überfälle auf Ordensleute beobachtet worden.

Der wichtigste Schlüssel für diese „Wiederherstellung des Menschen“ ist für Bischof Saturné die Ausbildung. „Wir brauchen viel mehr Orte der Ausbildung – angefangen von Kindergärten und Schulen bis hin zu Universitäten.“

Die katholische Kirche spielt in Haiti eine große Rolle. 57 Prozent der neun Millionen Einwohner sind Katholiken.

„Kirche in Not“ hat die haitianischen Diözesen großzügig unterstützt. Um weiter Hilfe in der Krisenregion leisten zu können, bittet das Hilfswerk um Spenden – online unter www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto Bischof Launay Saturné © Kirche in Not


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