Papst verleiht Pallium an 46 Erzbischöfe, darunter Woelki, Heße, Koch

24. Juni 2015 in Weltkirche


Erstmals zur Anwendung kommt dabei am Montag das im Jänner geänderte Verfahren zur Verleihung des Amtsabzeichens an neu ernannte Erzbischöfe


Vatikanstadt (kath.net/KAP/red) Papst Franziskus wird am Montag 46 neuen Erzbischöfen aus aller Welt das Pallium - ein wollenes Amtsabzeichen - überreichen. Aus Deutschland werden drei Bischöfe das Pallium empfangen: Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der Hamburger Erzbischof Stefa Heße und der zukünftige Berliner Erzbischof Heiner Koch, die alle drei ihren Weg in kirchliche Leitungsaufgaben im Erzbistum Köln unter Kardinal Joachim Meisner begonnen hatten. Aauch die Slowenen Alojzij Cvikl aus Maribor (Marburg an der Drau) und der Metropolit von Ljubljana, Erzbischof Stanislav Zore werden das Pallium erhalten. Die Übereichung findet im Rahmen der Liturgie des römischen Patronatsfestes Peter und Paul im Petersdom statt.

Erstmals zur Anwendung kommt das im Jänner geänderte Verfahren zur Verleihung des Amtsabzeichens an neuernannte Erzbischöfe. Dabei wird der Papst den neuen Leitern einer Kirchenprovinz die Wollstola nicht mehr persönlich "anlegen", sondern nur noch überreichen. Die eigentliche Auferlegung soll dann bei einer Zeremonie in den Erzdiözesen durch den jeweiligen Apostolischen Nuntius erfolgen.

"Die Bedeutung dieser Änderung liegt darin, die Beziehung der Metropolitan-Erzbischöfe mit ihren Ortskirchen mehr hervorzuheben. So haben mehr Gläubige die Gelegenheit, an diesem für sie bedeutsamen Ritus teilzunehmen, auch die Bischöfe der Suffragandiözesen", hieß es dazu im Vatikan.

Mit einem Brief vom 12. Jänner waren die Nuntiaturen über die Änderung unterrichtet worden. In dem Schreiben wurde betont, Papst Franziskus wolle mit dieser Geste den Gedanken der Synodalität unter den Bischöfen unterstreichen.

Die Erzbischöfe werden am Montag aber wie gewohnt mit dem Papst konzelebrieren und am Ritus der Segnung der Pallien teilnehmen. Anschließend empfangen sie "in einfacherer und privater Form vom Papst das für sie bestimmte Pallium", wie es hieß. Der bisher gepflegte Ritus behalte so "seine Gesamtheit und Tiefe". Es handle sich um "eine bereichernde und keine aushöhlende" Geste.

Das Pallium symbolisiert die besondere Treue und Verbundenheit der Metropoliten mit dem Bischof von Rom. Seit Mitte des neunten Jahrhunderts waren die Erzbischöfe verpflichtet, sich das Pallium vom Papst zu erbitten. Gefertigt werden die weißen, mit sechs gestickten Kreuzen versehenen Pallien aus der Wolle zweier Lämmer, die der Papst am Fest der Heiligen Agnes am 21. Jänner segnet.

Unter den 46 neuen Erzbischöfen, die am kommenden Montag vom Papst das Pallium als Zeichen ihrer Amtswürde erhalten, sind der Slowene Cvikl - ein Jesuit - und die Deutschen Rainer Maria Woelki, der vor knapp einem Jahr von Berlin nach Köln wechselte, Stefan Heße, der im Jänner die Leitung der Erzdiözese Hamburg übernahm, sowie Heiner Koch (61), der Anfang Juni von Dresden nach Berlin berufen wurde.

Salzburger Erzbischof Franz Lackner erhält von Papst Franziskus das Pallium überreicht


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