Hundertausende protestieren in Rom gegen ‚Homo-Ehe‘

20. Juni 2015 in Chronik


‚Schützen wir unsere Kinder‘ als Motto der Demonstration für die klassische Familie.


Rom (kath.net/KNA/red)
Hundertausende Italiener haben am Samstag in Rom gegen die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen und für den Schutz der traditionellen Familie demonstriert. Träger des «Family Day» vor dem Lateranpalast, dem Sitz des Bistums Rom, waren zahlreiche katholische Organisationen wie der «Neokatechumenale Weg», die «Bewegung für das Leben» und die geistliche Gemeinschaft «Communione e Liberazione».

Unter dem Motto «Schützen wir unsere Kinder» richtete sich der Protest auch gegen die Genderlehre an Schulen. Die Demonstranten, darunter viele Familien und Jugendliche, waren aus ganz Italien angereist. Auf T-Shirts und Transparenten standen Slogans wie «Die Kinder zuerst» und «Keine Familie ohne Mama und Papa».

Konkret galten die Proteste einem Gesetzentwurf der Regierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi. Der Entwurf soll Ehen von Schwulen und Lesben ermöglichen und sie der klassischen Ehe gleichstellen. Unter den Teilnehmern in Rom waren zahlreiche Mitglieder der konservativen Oppositionsparteien.

Maurizio Gasparri, langjähriger Minister unter dem damaligen Regierungschef Silvio Berlusconi und für dessen Partei Forza Italia im Senat, bezeichnete die Demonstration als beeindruckendes Signal an jene politischen Kräfte, «welche die Familie massakrieren wollen». Sie richte sich auch gegen Kirchenvertreter, die sich in Opportunismus flüchteten und damit die Botschaft von Papst Franziskus verrieten. Dieser habe sich in seiner jüngsten Enzyklika «Laudato si» noch einmal klar gegen gleichgeschlechtliche Ehen und die Genderlehre ausgesprochen.

Der Gründer der Gemeinschaft «Neokatechumenaler Weg», Kiko Arguello, verwies auf einen Brief, den er vor kurzem dem Papst zu diesen Themen geschrieben habe. «Und der Papst hat mir geantwortet, als er vorigen Sonntag sagte es gebe Ideologien, die die Familien kolonisieren wollen und gegen die man vorgehen muss.» Wer glaube, dass Franziskus solche Proteste nicht unterstütze, liege falsch.

Das Bistum Rom erklärte in einem Brief an seine Religionslehrer, es gehöre nicht zu den Veranstaltern, empfehle jedoch die Teilnahme. Der Päpstliche Familienrat bekundete Medienberichten zufolge ebenfalls seine Zustimmung zu dem Protest und wünschte den Veranstaltern «vollen Erfolg».

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