Brandstiftung in der Brotvermehrungskirche in Tabgha/Israel

18. Juni 2015 in Weltkirche


Die israelische Außenministertin Tzipi Hotovely verurteilte die Brandstiftung „mit Nachdruck“. „Israel respektiert die freie Religionsausübung aller Glaubensrichtungen“.


Tabgha (kath.net) In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde ein Feuer in der Brotvermehrungskirche in Tabgha/Israel entdeckt und durch Feuerwehrkräfte gelöscht. Ein Gebäudetrakt brannte völlig aus. Ein Übergreifen auf das Kircheninneren konnte noch verhindert werden, trotzdem enstand erheblicher Sachschaden. Zwei Personen erlitten eine Rauchvergiftung und mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. An einer Wand wurde ein Graffiti mit dem Text „Falsche Götter werden zerschmettert“ in hebräischer Schrift gefunden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und vermutet jüdisch-nationalistische Täter.

Die israelische Außenministerin Tzipi Hotovely wandte sich „mit Nachdruck“ gegen die Brandstiftung, wie die israelische Tageszeitung Haaretz berichtete. „Israel respektiert die freie Religionsausübung aller Glaubensrichtungen“, erläuterte die Politikerin. Sie sei sicher, dass die Polizei alles unternehmen werde, um die Täter zu verhaften und solche Vorfälle zukünftig zu verhindern.

Die römisch-katholische Brotvermehrungskirche erinnert an die Speisung der Fünftausend, wie sie das Neue Testament berichtet. Das Gotteshaus befindet sich am Ufer des Sees Genezareth und wird von vielen Touristen besucht. Der heutige Bau wurde auf den Grundmauern einer antiken Kirche und unter Erhaltung der wertvollen frühchristlichen Mosaike Anfang der 1980er Jahre errichtet. Der Kirche ist ein Benediktinerpriorat der deutschen Benediktinerabtei Dormition Abby in Jerusalem angeschlossen.

Übergriffe auf christliche Einrichtungen kamen in den vergangenen Jahren in Israel immer wieder vor. Beispielsweise wurde nur durch die schnelle Entdeckung verhindert, dass ein Brandanschlag auf die Kirche der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem just während der Abreise des Papstes von seinem Israelbesuch großen Schaden angerichtete. Gezielt war der Brandanschlag an einer Stelle ausgeführt worden, an welchem viele Holzgegenstände lagerten. Der Abt der Dormitio hatte damals festgestellt, dass man sich mit seinen Sorgen von den Sicherheitskräften keineswegs ernst genommen fühle, kath.net hat berichtet.

Video nach dem Brandanschlag auf Brotvermehrungskirche in Tabgha/Israel




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