'Die Vernachlässigung und Verächtlichmachung von Evangelisation'

10. Juni 2015 in Aktuelles


Als „eine der Hauptsünden in der Geschichte meiner Kirche“ bezeichnete beim Evangelischen Kirchentag ein anglikanischer Bischof das Fehlen von Mission angesichts eines geistlichen Grundwasserspiegels, der immer weiter sinke.


Stuttgart (kath.net/idea) „Die Vernachlässigung und Verächtlichmachung von Evangelisation ist eine der Hauptsünden in der Geschichte meiner Kirche.“ Das bekannte der anglikanische Bischof Steven Croft (Rotherham/Großbritannien) beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart. Er sprach bei einer Veranstaltung zum Thema „Kirche der Zukunft – England macht es vor“. Nach Crofts Worten folgte aus dem Fehlen von Mission im 21. Jahrhundert eine Säkularisierung der Gesellschaft, die sich schneller vollzog als im Rest Europas. Der geistliche Grundwasserspiegel sei immer weiter gesunken. Schließlich habe die anglikanische „Kirche von England“ beschlossen, missionarisch in die Offensive zu gehen. Besonders erfolgreich sei die Bewegung „Fresh Expressions of Church“ (Neue Ausdrucksformen von Gemeinde). Dabei hat die Kirche wegen des anhaltenden Mitgliederschwundes im vergangenen Jahrzehnt begonnen, Menschen an säkularen Orten, etwa Cafés, aufzusuchen und neue Gemeinschaftsformen zu erproben. Inzwischen seien solche Projekte ein fester Bestandteil der Kirche.

Eine Untersuchung habe gezeigt, dass diese Aktivitäten in sieben von zehn Diözesen für ein Wachstum sorgten, das den Mitgliederschwund ausgleiche. Insgesamt nehme die anglikanische Kirche inzwischen dank der „fresh expressions“-Bewegung wieder zu.


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