Untersuchungen gegen Kurienerzbischof Paglia

28. Mai 2015 in Chronik


Gegen den Präsidenten des Päpstlichen Familienrates laufen Untersuchungen in einem möglichen Betrugsfall. In Auktion sei der Kaufpreis für eine Immobilie auf 1,7 Millionen Euro manipuliert worden, trotz ihres Schätzwertes von 5,6 Millionen Euro.


Rom (kath.net/KNA) Gegen den Präsidenten des Päpstlichen Familienrates, Kurienerzbischof Vincenzo Paglia, laufen Untersuchungen in einem möglichen Betrugsfall. Laut italienischen Medienberichten (Donnerstag) geht es um den Kauf eines Renaissance-Kastells 2011 in der damals von Paglia geleiteten umbrischen Diözese Terni-Narni-Amelia. In einer manipulierten Auktion sollen Bistumsmitarbeiter mittels einer Gesellschaft und mit Bistumsgeld die Immobilie in der Stadt Narni erworben haben. Der Kaufpreis habe rund 1,7 Millionen Euro betragen, obwohl der Wert auf rund 5,6 Millionen Euro geschätzt werde.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das repräsentative Gebäude anschließend mit Millionengewinn weiterverkauft werden sollte. Ermittelt werde gegen Diözesanmitarbeiter und auch gegen Narnis Bürgermeister Stefano Bigaroni, dessen Kommune das Anwesen damals verkaufte. Genauere Hintergründe des Falls bleiben in den Medienberichten allerdings unklar.

Paglia beteuerte seine Unschuld. Er vertraue auf die Justiz und werde seinen Ruf wahren, wird er zitiert. Vatikansprecher Federico Lombardi wollte den Vorgang am Donnerstag nicht kommentieren. «Wir vertrauen darauf, dass die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit gut macht», sagte er.

Paglia wechselte 2013 an die Spitze des Päpstlichen Familienrates und erhielt den Rang eines Erzbischofs.

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