7000 Teilnehmer bei Christustag in Linz

25. Mai 2015 in Österreich


Christen luden am Pfingstmontag zum "Christustag" auf Linzer Hauptplatz. Gekommen sind 7000 überwiegend jugendliche Teilnehmer - Landeshauptmann Pühringer: "Christustag" als "Kontrastprogramm zu 1945" - Videobotschaft von Kardinal Schönborn - VIDEOS!


Linz (kath.net/KAP/red) Zu einem gemeinsamen Glaubenszeugnis hat Kardinal Christoph Schönborn die überwiegend jugendlichen Teilnehmer des überkonfessionellen "Christustages" in Linz aufgerufen. In einer Video-Botschaft unterstrich der Wiener Erzbischof, dass es gemeinsame Aufgabe der Christen sei, "heute einander aber auch den Menschen, denen wir begegnen, zu denen wir geschickt sind oder die uns geschickt werden zu sagen: Er ist auferstanden und er ist der Herr, er ist der Sohn Gottes, er ist der Messias." Schönborn war als Gast zu dem überkonfessionellen Großevent am Linzer Hauptplatz geladen, er musste jedoch aufgrund von Beratungen des Synodenrates, dem er angehört, mit Papst Franziskus im Vatikan absagen. Bei der Veranstaltung waren laut Schätzungen der Veranstalter und der Polizei etwa 7000 Teilnehmer, die meisten davon Jugendliche. Damit ist die Veranstaltung, die von hunderten Ehrenamtlichen getragen wird, die größte christliche Veranstaltung in der Diözese Linz seit vielen Jahren.

In seiner persönlich gehaltenen Botschaft berichtete der Wiener Erzbischof u.a. von Glaubens-Anfechtungen, die er als junger Theologiestudent in Form der historisch-kritischen Bibelwissenschaft erfahren musste. Durch alle Anfechtungen und Infragestellungen hindurch sei es wichtig, den Glaubenskern - die Auferstehung Jesu - zu bewahren und zu verkünden. Nur so werde der Glaube heute fruchtbar und wirke "lebensentscheidend".

Pühringer: Christustag als "Kontrastprogramm" zu 1945

Auf den Konnex zwischen biblischer Botschaft und ethisch verantwortungsvollem Handeln verwies in einer Grußbotschaft der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker. Wer Christus als "Brot des Lebens" verkündet, tue dies stets im Wissen darum, dass tagtäglich Menschen an Hunger, Armut und Krankheit sterben. Dies sei ein Skandal, an dessen Behebung auch Christen tatkräftig mit zu arbeiten hätten: "Hunger ist das größte lösbare Problem auf Erden. Der Hunger widerspricht dem Willen Gottes. Der Hunger ist ein Skandal", so Bünker.

Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer würdigte den "Christustag" in einem Grußwort als "Kontrastprogramm" zu den Kriegsereignissen. Vor 70 Jahren hätten Massen genau an diesem Ort, dem Linzer Hauptplatz, einem "falschen Messias zugejubelt, der das Land in die Katastrophe geführt" habe. Der Christustag sei dazu das "Kontrastprogramm". Weiters betonte Pühringer, dass Pfingsten den gemeinsamen Auftrag an Kirche und Politik erteile, "das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen". Österreich brauche "keine neuen Werte", so der Landeshauptmann weiter, sondern "ein aggiornamento im Sinne des Konzils". Dies bedeute, "die gültigen Werte ins Heute bringen".

Veranstalter des "Christustages" sind die Österreichische Evangelische Allianz und der "Weg der Versöhnung". Der "Weg der Versöhnung" ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Persönlichkeiten aus evangelikalen Freikirchen, der katholischen und evangelischen Kirche. Vorsitzender der Vereinigung ist der Wiener katholische Diakon Johannes Fichtenbauer. Bei einer Präsentation im Vorfeld des Projekts hatten die Veranstalter betont, dass es sich um das erste große gemeinsame Fest nach der staatlichen Anerkennung der Freikirchen in Österreich im Jahr 2013 handle.

Auf dem Programm standen u.a. Konzerte, ein "Marsch für Jesus" und Gebete. Unter den Mitwirkenden war neben Bischof Bünker auch der katholische Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz. Festredner war der Präsident von Campus für Christus aus der Schweiz, Hanspeter Nüesch.

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Grußbotschaft von Kardinal Schönborn



Kisi Kids beim Christustag




Foto: (c) kath.net


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