'Kölner Kirchenzeitung': 'Ist das ZdK verzichtbar?'

22. Mai 2015 in Deutschland


Das ZdK erzeuge „einen gewaltigen Nebel mit wohlfeilen und den Ohren schmeichelnden Formulierungen“, „um zu verschleiern, dass man anscheinend eine andere Kirche will“ – Es gehe dem ZdK nicht um Glaubensweitergabe


Köln (kath.net) „Auffallend ist, dass das ZdK für seine Forderungen immer wieder Papst Franziskus als Zeuge bemüht. Doch wer genau liest, stellt schnell fest, dass das ZdK einen gewaltigen Nebel mit wohlfeilen und den Ohren schmeichelnden Formulierungen erzeugt, um zu verschleiern, dass man anscheinend eine andere Kirche will. Es geht dem ZdK nicht darum, den Glauben weiterzugeben oder gar aus dem Glauben zu leben, um damit Politik und Gesellschaft zu gestalten. Geschickt wird auch die Lehre der Kirche gegen das Lehramt des Papstes ausgespielt“. Dies schreibt Siegbert Klein in seinem Kommentar „Ist da ZdK verzichtbar“ in der „Kölner Kirchenzeitung“ (KiZ). Die „Kölner Kirchenzeitung“ ist die offizielle Kirchenzeitung des Erzbistums Köln.

Der KiZ-Redakteur war einleitend darauf eingegangen, dass immer mehr Menschen davon leben, dass sie anderen deren Geld oder Wertgegenstände entwenden. „Die Zahl der Einbrüche und Diebstähle steigt Jahr für Jahr, während immer weniger Täter überführt werden können. So erleben viele Menschen heute ihre Lebenswirklichkeit. Wer etwas mitgehen lässt, muss sich anscheinend keiner Schuld bewusst sein. Machen doch alle. Damit die Zahlen nicht weiter stören, dringen wir darauf, dass Diebstahl nicht mehr bestraft wird und dass die Täter zu loben sind, weil sie vielleicht für die Playstation ihrer Kinder oder für eine Aufmerksamkeit für ihre Partnerin auf Beutezug gehen. Solches Handeln müsste die Gesellschaft eigentlich wertschätzen.“ Die Mitglieder des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hätten „mit einer solchen Lebenswirklichkeit keine Probleme“, stellte Klein fest, denn „einstimmig forderten sie jetzt auf ihrer Vollversammlung in Würzburg in einer Erklärung zu Ehe und Familie eine ‚Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften (und) neuer Partnerschaften Geschiedener‘. Es gelte, diese Lebens- und Familienformen ausdrücklich wertzuschätzen. Dazu müssten Brücken zwischen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie und der heutigen Lebenswelt der Gläubigen gebaut werden. Außerdem bedürfe es auch einer „Neubewertung der Methoden der künstlichen Empfängnisregelung“.

Es überrasche auch nicht, „dass das ZdK sich in der Erklärung anmaßt, ‚die Kirche‘ selbst zu sein: ‚Als Kirche in der Welt setzt das ZdK...‘ Wenige Zeilen weiter heißt es dann: ‚Als den Menschen (...) zugewandte Kirche sind wir (das ZdK) beauftragt, uns mit Zuversicht auf die Gegenwartsgesellschaft mit vielfältigen sozial anerkannten Lebensformen einzulassen und selbst zu Brückenbauern zwischen Praxis und Lehre zu werden‘, kritisierte Klein weiter. „Mitnichten ist das ZdK mit der katholischen Kirche – auch nicht in Deutschland – gleichzusetzen. Und wer hat das Zentralkomitee eigentlich beauftragt? Dieses spricht gerne davon, dass es alle Laien-Katholiken in Deutschland vertritt und demokratisch legitimiert ist. Ist das so richtig?“

„Nicht erst seit der Vollversammlung von Würzburg fragen sich viele Frauen und Männer in den Gemeinden: ‚Warum brauchen wir ein ZdK?‘“, bemerkte Klein abschließend.

Link zum Kommentar in der „Kölner Kirchenzeitung“: Ist das ZdK verzichtbar?“.

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