Kardinal Marx: «ZdK-Dokument enthält 'nicht akzeptable' Forderungen»!

15. Mai 2015 in Deutschland


Deutsche Bischofskonferenz rügt Zentralkomitee der deutschen Katholiken: "Forderung nach Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und zweiter kirchlich nicht anerkannten Ehe ist mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar."


Bonn (kath.net/DBK/red) Die „sicher notwendige theologische Debatte und ein innerkirchlicher Dialog“ werde durch die „einstimmig verabschiedete Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ (ZdK) „nicht gefördert“. Dies rügte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am ZdK-Dokument „Zwischen Lehre und Lebenswelt Brücken bauen – Familie und Kirche in der Welt von heute“ vom 9. Mai 2015. Die Äußerungen des ZdK enthielten „auch einige Forderungen, die theologisch so nicht akzeptabel sind. Die Forderung nach einer Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und einer zweiten kirchlich nicht anerkannten Ehe ist mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar. Die Forderung nach einer ‚vorbehaltlosen Akzeptanz‘ des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften widerspricht ebenfalls der Lehre und Tradition der Kirche“, stellte der Münchner Erzbischof und enge Berater von Papst Franziskus wörtlich fest.

kath.net dokumentiert die Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, in voller Länge:

„Die einstimmig verabschiedete Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, ‚Zwischen Lehre und Lebenswelt Brücken bauen – Familie und Kirche in der Welt von heute‘ enthält zahlreiche erfreuliche Aussagen, die die theologische und gesellschaftliche Bedeutung der Familie hervorheben und die Förderung der Familie im kirchlichen Bereich und durch Politik und Gesellschaft fordern.

Das Dokument enthält aber auch einige Forderungen, die theologisch so nicht akzeptabel sind. Die Forderung nach einer Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und einer zweiten kirchlich nicht anerkannten Ehe ist mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar. Die Forderung nach einer ‚vorbehaltlosen Akzeptanz‘ des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften widerspricht ebenfalls der Lehre und Tradition der Kirche. Beide Themen bedürfen einer weiteren theologischen Klärung und nicht vorschneller, plakativer Forderungen. Eine sicher notwendige theologische Debatte und ein innerkirchlicher Dialog werden so nicht gefördert.“

Hintergrund:
Die ZdK-Erklärung hatte zu einer erheblichen Diskussion unter den Katholiken geführt. Der Passauer Bischof hatte wörtlich auf Facebook festgestellt: „Ich frage mich daher, wie es das ZdK mit seiner öffentlichen Forderung nach Segen und liturgischen Handlungen für eben solche Verbindungen mit der Loyalität gegenüber den Bischöfen und dem ihnen übertragenen Lehramt grundsätzlich hält. Die Tatsache jedenfalls, dass sich viele Katholiken – nach Texten wie diesem - heute vom ZdK nicht mehr vertreten fühlen, ist aus meiner Sicht nicht primär diesen Katholiken selbst anzulasten. Und wenn heute in der Kirche Tendenzen zur Lagerbildung beklagt werden, werden sie aus meiner Sicht durch solche Entschließungen wie die vorgelegte erst recht forciert“, kath.net hat berichtet. In einer Replik hatte der ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper die Kritik durch Bischof Oster abgewehrt: ZdK wehrt sich gegen Kritik von Bischof Oster.







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