Bremer CDU-Kandidatin: Das 'C' im Parteinamen ist 'ganz wichtig'

6. Mai 2015 in Deutschland


Elisabeth Motschmann bezeichnete es als Skandal, dass im seit 70 Jahren sozialdemokratisch regierten Bundesland etwa 33 Prozent der Kinder in Armut leben bzw. von Armut bedroht seien.


Bremen (kath.net/idea) Elisabeth Motschmann, CDU-Spitzenkandidatin bei der Bremer Bürgerschaftswahl am 10. Mai, setzt auf eine Politik aus christlicher Verantwortung. Das „C“ im Parteinamen sei ihr „ganz wichtig“, sagte sie der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Konkret zeige sich das zum Beispiel darin, was für die Ärmsten der Armen getan werde. Daher trete die CDU vehement für eine wirksame Armutsbekämpfung ein. Die 62-jährige Bundestagsabgeordnete bezeichnet es als einen Skandal, dass in dem seit 70 Jahren sozialdemokratisch regierten Bundesland etwa 33 Prozent der Kinder in Armut leben bzw. von Armut bedroht seien. „Soziale Gerechtigkeit findet in Bremen nicht statt“, so Motschmann, die auch dem Evangelischen Arbeitskreis der CDU in Bremen vorsteht. Der Schlüssel zum Weg aus der Armut sei Bildung. Aber nirgendwo in Deutschland hänge der Schulerfolg von Kindern so sehr vom Geldbeutel der Eltern ab wie in Bremen und Bremerhaven.

Religionsunterricht fällt fast ständig aus

Motschmann kritisiert seit Jahren den hohen Unterrichtsausfall an Schulen. Nach offiziellen Angaben summierten sich diese auf mehr als 100.000 Stunden pro Jahr – wenn man die Vertretungs- und Beaufsichtigungsstunden einbeziehe, sogar auf 300.000. Besonders betroffen ist der Religionsunterricht. Motschmann betont dessen Bedeutung für den Dialog der Religionen. Diesen könne man nur führen, wenn man über Religion Bescheid wisse. „Christliche Analphabeten“ seien dazu nicht in der Lage.

Motschmann plädiert auch für islamischen Religionsunterricht an Schulen, sofern er von in Deutschland ausbildeten Lehrkräften erteilt wird.

Bremen kennt keinen konfessionellen Religionsunterricht wie in den meisten anderen Bundesländern, sondern einen freiwilligen Biblischen Geschichtsunterricht, der „auf allgemein christlicher Grundlage“ erteilt werden soll. Alternativ können Schüler Philosophie oder Ethik wählen. Diese Regelung geht auf die „Bremer Klausel“ zurück; danach ist Religion nur in jenen Bundesländern ordentliches Unterrichtsfach, wo dies schon vor Inkrafttreten des Grundgesetzes 1949 der Fall war.

CDU will Rot-Grün beenden

Motschmann – Ehefrau des Pastors Jens Motschmann – setzt sich für die Ablösung der rot-grünen Regierungskoalition in Bremen ein. Bei der Wahl am 10. Mai sind rund 500.000 Bürger ab 16 Jahren in Bremen und Bremerhaven zur Stimmabgabe aufgerufen. Jeder hat fünf Stimmen, die frei auf Parteien und Kandidaten verteilt werden können. 2011 erhielt die SPD 38,6 Prozent der Stimmen, die Grünen 22,5 Prozent, die CDU 20,4 Prozent, die Linke 5,6 Prozent und die FDP 2,4 Prozent. Die CDU möchte jetzt wieder zweitstärkste Kraft in der Bürgerschaft werden. Das könnte ihr gelingen, denn etwa nach der Wahlprognose des ZDF-Politbarometers erhielte die SPD 37 Prozent vor der CDU mit 23 Prozent, den Grünen (15 Prozent) und der Linken (9 Prozent). Die FDP und die „Alternative für Deutschland (AfD) könnten mit je 5 Prozent den Einzug in die Bürgerschaft schaffen. Die „Bürger in Wut“ (BiW) erhielten 3 Prozent ebenso wie andere Kleinparteien.

Kurzvideo - Kandidat im Automat: Elisabeth Motschmann (CDU)


Foto Motschmann (c) www.elisabethmotschmann.de


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