Piemont: Bischof nach Gedenkmesse für Mussolini empört

2. Mai 2015 in Chronik


Erzdiözese Reggio Calabria hatte Messe zum 70. Todestag des "Duce" untersagt - "La Stampa" zitierte Ortsbischof Guido Gallese mit der Aussage, ihm sei davon vorab nichts bekannt gewesen und er habe den zelebrierenden Priester dafür zur Rede gestellt


Rom (kath.net/KAP) Im norditalienischen Alessandria (Piemont) hat eine Gedenkmesse für den faschistischen Diktator Benito Mussolini und seine gefallenen Anhänger für Empörung gesorgt. Die italienische Tageszeitung "La Stampa" (Donnerstag) zitierte den Ortsbischof Guido Gallese mit der Aussage, ihm sei davon vorab nichts bekannt gewesen und er habe den zelebrierenden Priester dafür zur Rede gestellt. Die Kirche bete zwar für alle Verstorbenen, der Glaube dürfe jedoch nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden.

Bei der Feier am Montag im Dom von Alessandria hatte der Priester Gianni Toriggia neben anderen Toten ausdrücklich des mit Hitler verbündeten Staatsführers und seiner Anhänger gedacht. Angestoßen hatte die Messe die "Vereinigung der Madonna della Salve", der Stadtpatronin Alessandrias. Zuvor hatte sie mit Plakaten auf die Feier hingewiesen, auf denen vom "Opfer Mussolinis und der 300.000 Gefallenen der Italienischen Sozialrepublik" die Rede war.

Der auch als "Republik von Salo" bekannte faschistische Vasallenstaat Hitlers in Norditalien wurde nach der italienischen Kapitulation im September 1943 gegründet. An seiner Spitze stand Mussolini, der am 28. April 1945 von kommunistischen Partisanen hingerichtet wurde.

Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die Erzdiözese Reggio Calabria eine Gedenkmesse zum 70. Todestag des "Duce" untersagt hatte, kath.net hat berichtet. Initiator war hier die rechtsgerichtete Organisation "Alleanza Calabrese". Politiker der sozialdemokratischen Partei PD und der Veteranenverband der italienischen Partisanen Anpi hatten gegen die Feier protestiert.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


© 2015 www.kath.net