Tausende Menschen bei Kardinal Mindszenty-Wallfahrt in Esztergom

7. Mai 2003 in Chronik


Die Ungarn feiern jedes Jahr die Rückführung der Gebeine des Bekenner-Kardinals in seine ehemalige Bischofskathedrale.


Esztergom (www.kath.net,gk) Den Jahrestag der Rückführung der Gebeine des Bekenner-Kardinals Josef Mindszenty von Mariazell in seine Heimat Ungarn feierten zahlreiche Pilger vergangenen Samstag in der Kathedrale von Esztergom. Ungarns neuer Primas Peter Erdö leitete die Feierlichkeiten im größten Gotteshaus des Landes. Kardinal Mindszenty habe für seinen Glauben und für seine Überzeugung Leiden auf sich genommen, um seine apostolische Sendung zu erfüllen, betonte Erdö in der Predigt.

Er zitierte aus geistlichen Katechesen Mindszentys über die Familie, die dieser stets als das Fundament der Heiligkeit in der Gesellschaft bezeichnet hatte. An der schon seit zwölf Jahren bestehenden Wallfahrt nach Esztergom, die unter dem neuen Primas heuer als geistliches Großereignis begangen wurde, nahmen der überwiegende Teil des ungarischen Episkopates und tausende Gläubige teil. Der Seligsprechungsprozess für Kardinal Mindszenty wurde 1994 eingeleitet, im Zuge der Feierlichkeiten wurde auch für das Anliegen der Seligsprechung gebetet.

Josef Mindszenty wurde 1944 zum Bischof von Veszprem ernannt und noch im selben Jahr vom NS-nahen Pfeilkreuzlerregime inhaftiert.1945 kam er frei und wurde Fürstprimas von Esztergom, 1946 Kardinal. 1948 verhaftete ihn das kommunistische Regime erneut und verurteilte ihn in einem Schauprozess wegen „Antikommunismus“ zu lebenslanger Haft. Während des Ungarnaufstandes 1956 konnte er in die amerikanische Botschaft flüchten, von wo aus er 1971 nach Wien ins Exil ausreiste. Nach seinem Tod 1975 wurden seine Gebeine in der Basilika von Mariazell beigesetzt. Von dort kehrten sie am 3. Mai 1991 in einem feierlichen Zug in seine ehemalige Bischofskathedrale zurück.


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