Italienisches Erzbistum verbietet Gedenkmesse für Mussolini

28. April 2015 in Chronik


Zur Begründung hieß es laut italienischen Medienberichten, Gottesdienste dürften nicht für politische Ziele instrumentalisiert werden. Dies sei bei der Feier für den faschistischen Ex-Diktator zu befürchten.


Rom (kath.net/KNA) Das italienische Erzbistum Reggio Calabria hat eine Messfeier zum Gedenken an den 70. Todestag Benito Mussolinis (1883-1945) untersagt. Zur Begründung hieß es laut italienischen Medienberichten (Dienstag), Gottesdienste dürften nicht für politische Ziele instrumentalisiert werden. Dies sei bei der Feier für den faschistischen Ex-Diktator zu befürchten.

Geplant hatte die Messe in der Kirche San Giorgio al Corso in Reggio Calabria die rechtsgerichtete Bewegung «Alleanza Calabrese». Politiker der sozialdemokratischen Partei PD und der Verband der früheren Partisanen Anpi hatten daraufhin gegen die Feier protestiert.

Den Präsidenten der «Alleanza Calabrese», Enzo Vacalebre zitierte die Zeitung «Il Messaggero» mit den Worten, Mussolini sei bei Kriegsende ohne ordentliches Gerichtsverfahren hingemetzelt worden. Es gehe um das Gedenken an einen Ermordeten.

Mussolini und seine Geliebte Clara Petacci wurden am 28. April von kommunistischen Partisanen in der norditalienischen Provinz Como erschossen und ihre Leichen danach in Mailand öffentlich ausgestellt. Mussolini regierte Italien von 1922 bis 1943 und diente den deutschen Verbündeten danach als Chef der sogenannten Republik von Salo in Norditalien.

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