Irak: Nach Niedergeschlagenheit wieder Hoffnung

23. April 2015 in Weltkirche


Viele Flüchtlinge wollen mittlerweile im Land bleiben


München (kath.net/KIN) „Nach Monaten der Niedergeschlagenheit schöpfen die Flüchtlinge im Nordirak wieder Hoffnung.“ Diese gute Nachricht bringt der Leiter der Nahost-Abteilung des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Pater Andrzej Halemba, von seiner jüngsten Reise in die autonome Region Kurdistan im Nordirak mit. Während sich noch vor wenigen Monaten die meisten der 120 000 Menschen, die im Sommer vergangenen Jahres vor der islamischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ geflohen waren, bemühten, das Land schnellstmöglich zu verlassen, wollen nun viele im Land bleiben.

Für diese Trendwende sieht Halemba mehrere Gründe. Einerseits hatten die jüngsten militärischen Erfolge der irakischen Armee beispielsweise in Tikrit die Hoffnung geweckt, in absehbarer Zeit wieder in die jetzt noch vom „Islamischen Staat“ besetzten Heimatorte zurückkehren zu können. Andererseits habe sich die Wohnsituation der Flüchtlinge inzwischen sehr verbessert. Viele Flüchtlinge hätten von Zelten und Wohncontainer in angemietete Wohnungen umziehen können. „Das feste Dach über dem Kopf hat den Menschen wieder ein Gefühl der Würde und Sicherheit gegeben, sagte Halemba.

Außerdem sei bei vielen ihre Eigeninitiative geweckt worden. Schließlich hätten nicht wenige mittlerweile Arbeit in den kurdischen Gebieten gefunden. Vor allem als Arbeiter auf Baustellen könnten Familienväter nun wieder selbst zum Unterhalt ihrer Familien beitragen, so Halemba. Ein Gefühl von Normalität vermittelten auch die beiden Schulen für insgesamt 1 800 Flüchtlingskinder in Erbil-Ankawa, die „Kirche in Not“ finanziert hat. Bis Mai sollen sechs der geplanten acht Schulen in Betrieb sein.

Seit Beginn der Flüchtlingskrise im Nordirak hat „Kirche in Not“ etwa 15 000 Flüchtlingsfamilien geholfen. Um weitere Hilfe in der Krisenregion leisten zu können, bittet das Hilfswerk um Spenden.

Informationen und Spendenmöglichkeiten:
Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto Pater Andrzej Halemba (c) KIRCHE IN NOT


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