Italienischer Bischof zeigt Amtsbruder beim Papst an

17. April 2015 in Aktuelles


Medien: Bischof Mogavero war von Benedikt XVI. nach finanziellen Unregelmäßigkeiten seines Amtes enthoben worden. Mogavero macht aber seinen Ökonomen für die Unregelmäßigkeiten verantwortlich und fühlt sich von bischöflichem Amtsbruder diffamiert.


Rom (kath.net/KNA) In Italien sorgt ein Streit zwischen zwei sizilianischen Bischöfen für Aufsehen. Nach Informationen der Zeitschrift «Panorama» soll der frühere Bischof von Trapani, Francesco Micciche (71), einen Amtsbruder wegen «Diffamierung» bei Papst Franziskus angezeigt haben.

Wie «Panorama» berichtet, handelt es sich um den Bischof von Mazara del Vallo, Domenico Mogavero (68), der 2011 eine vom Vatikan angeordnete Untersuchung des Finanzgebarens der Diözese Trapani leitete. Dabei wurden finanzielle Unregelmäßigkeiten in Millionenhöhe festgestellt. Benedikt XVI. (2005-2013) enthob Micciche daraufhin im Mai 2012 seines Amtes. Dieser wies die Vorwürfe zurück und machte seinen Ökonomen für die Unregelmäßigkeiten verantwortlich.

Der Vatikan äußerte sich bislang nicht zu dem Bericht. Es sei das erste Mal, dass ein solcher Fall in der Italienischen Bischofskonferenz vorkomme, so die Zeitschrift. Laut dem Kirchenrecht obliegt die Entscheidung über die Anzeige beim Papst; er muss hierfür ein beratendes Gremium aus drei Bischöfen oder Kardinälen berufen.

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