Medienberichte: Neue Bischöfe für Graz und das Militär

13. April 2015 in Österreich


"Kleine Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise: Krautwaschl neuer Bischof von Graz - Freistetter offenbar neuer Militärbischof - Weder Dementi noch Bestätigung von Diözese Graz-Seckau und Militärordinariat


Wien (kath.net/KAP) Weder Bestätigung noch Dementi: So reagierten die Diözesen Graz-Seckau und die Militärdiözese auf "Kathpress"-Anfrage auf die Medienberichte, die von der Besetzung der Bischofsstühle in Graz und in der Militärdiözese berichteten. Sprecher verwiesen darauf, dass man erst nach offizieller Verlautbarung durch den Vatikan die Entscheidung öffentlich machen werde. Die "Kleine Zeitung" hatte am Montagabend in ihrer Online Ausgabe unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, dass der Regens des Grazer Priesterseminars, Wilhelm Krautwaschl, neuer Bischof von Graz-Seckau wird und Werner Freistetter neuer Bischof der Militärdiözese.

Nach der Annahme des Rücktritts von Bischof Egon Kapellari durch Papst Franziskus Ende Jänner dieses Jahres hatte der Grazer Generalvikar Heinrich Schnuderl die Diözese als Administrator geleitet. Der bisherige Militärbischof Christian Werner hatte im Oktober 2013 seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen eingereicht.

Die Namen sickerten im Vorfeld des für morgen, Dienstag, angesetzten Ministerrates durch. Laut Artikel IV, Paragraf 2 des Konkordats gilt in Österreich die sogenannte "politische Klausel": Auf Grund dieser Klausel hat sich der Heilige Stuhl verpflichtet, vor Ernennung eines Erzbischofs oder Bischofs der Bundesregierung den Namen des Kandidaten mitzuteilen. Die Bundesregierung kann gegen die Ernennung "Gründe allgemein politischer Natur" geltend machen. Wird ein solcher Einwand erhoben, sind beide Seiten gehalten, sich zu einigen. Scheitert dies, ist der Papst dennoch frei, sich mit seiner Wahl durchzusetzen.

Wilhelm Krautwaschl wurde am 5. März 1963 in Gleisdorf/Steiermark geboren. Nach der Matura studierte er ab 1981 Theologie an der Universität Graz. Zeitgleich trat er in das Grazer Priesterseminar ein. 1990 wurde er zum Priester geweiht. Es folgte eine Kaplanszeit in Hartberg, ab 1993 im Pfarrverband Knittelfeld und schließlich ab 1998 in Bruck/Mur, wo er schließlich bis 2006 als Pfarrer tätig war. Seit September 2006 leitet er als Regens das Bischöfliche Seminar in Graz. Zudem ist er Regens des Bischöflichen Zentrums Augustinum, Richter am Bischöflichen Diözesangericht der Diözese Graz-Seckau sowie Diözesandirektor des Canisiuswerkes und somit zuständig für Berufungspastoral. Außerdem ist Krautwaschl Mitglied der geistlichen Fokolare-Bewegung.

Werner Freistetter, geboren 1953 in Linz als Sohn eines Offiziers, ist Bischofsvikar des Militärordinariats und Leiter des Instituts für Religion und Frieden der Katholischen Militärseelsorge Österreichs. Er hat in Wien und Rom Theologie studiert und in Sozialethik promoviert. In Wien war er als Seelsorger aktiv sowie am Institut für Ethik und Sozialwissenschaften der Universität Wien und schließlich am päpstlichen Kulturrat in Rom tätig. Freistetter war Mitglied der Vertretung des Hl. Stuhls bei der OSZE, und ist geistlicher Assistent der Internationalen katholischen Soldatenorganisation AMI. Als Militärseelsorger war er am Golan und in Bosnien und Herzegowina im Einsatz. 2006 ernannte ihn Militärbischof Werner zum Bischofsvikar für Wissenschaft und Forschung, theologische Grundsatzfragen und internationale Beziehungen.

Bereits am Wochenende hatten Medien über den Dreiervorschlag für die Diözese Graz-Seckau spekuliert, auf dem sich neben dem 52-jährigen Steirer Krautwaschl auch der Grazer "Künstlerpfarrer" Hermann Glettler sowie der Rektor des päpstlichen Priesterkollegs Santa Maria dell'Anima in Rom, Franz Xaver Brandmayr, befunden hätten, so Dietmar Neuwirth in der "Presse".

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