Pummerin läutet am 12. April zum Gedenken an Dombrand von 1945

10. April 2015 in Chronik


Die tiefen Glockenschläge der berühmtesten und größten Glocke Österreichs sollen an den Brand des Stephansdoms in den letzten Kriegstagen vor genau 70 Jahren erinnern.


Wien (kath.net/KAP) Ein mehrminütiges Läuten der Pummerin wird am kommenden Sonntagmittag in Wien an den Brand des Stephansdoms in den letzten Kriegstagen vor genau 70 Jahren erinnern. Zwischen 11.58 Uhr und 12.04 Uhr sollen die tiefen Glockenschläge der berühmtesten und größten Glocke Österreichs an die Ereignisse des 12. April 1945 erinnern.

Um exakt 14.15 Uhr war vor 70 Jahren die alte Pummerin als Folge eines Dachbrandes in die Turmhalle der Kathedrale herab gestürzt. Die aus türkischen Kanonen gegossene barocke Glocke zerbrach in viele Stücke, und tags darauf, am 13. April 1945, durchschlug eine einbrechende Stützmauer das Gewölbe des südlichen Seitenchors. Das in den Dom eindringende Feuer zerstörte Chorgestühl und Chororgel, Kaiseroratorium und Lettnerkreuz.

Vor dem Gedenkläuten wird am Sonntagvormittag auch das Hochamt um 10.15 Uhr in Stephansdom mit Domkustos Josef Weismayer im Zeichen der Erinnerung an den Dombrand stehen.

Die neue Pummerin wurde im Zuge des Wiederaufbaus des Stephansdoms 1951 im oberösterreichischen St. Florian aus den Trümmern der alten Glocke gegossen und 1952 nach Wien transportiert und in einen provisorischen Glockenstuhl aus Stahl gehängt, der im Hof der Dombauhütte Aufstellung fand. Seit 1957 hängt die Pummerin im kleinen Nordturm der Kathedrale.

Die 20 Tonnen schwere Glocke mit einem Durchmesser von mehr als drei Metern wird nur zu besonderen Anlässen - traditionell etwa zum Jahreswechsel, an Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Allerheiligen sowie bei Tod und Wahl eines Papstes - geläutet und ist Maria geweiht. Die Pummerin gilt als Symbol für den Wiederaufbau Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wiener Stephansdom: Die Pummerin - ihre Geschichte in Bildern


Doku: Der Wiener Stephansdom - Der Steinerne Zeuge


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