Italienischer Priester wegen homosexueller Treffen entlassen

9. April 2015 in Chronik


Medienberichten zufolge soll der Ordenspriester Orgien mit anderen Männern, darunter auch anderen Priestern und einem Mitglied der Schweizergarde, organisiert, gefilmt und mit Priestern in ganz Italien ausgetauscht haben


Rom (kath.net/KNA/red) Das italienische Erzbistum Tarent hat einen Priester wegen homosexueller Beziehungen aus dem Pfarrdienst entlassen. Das teilte die Diözese am Mittwoch auf ihrer Internetseite mit. Laut der Regionalzeitung «Corriere del Mezzogiorno» soll der Ordensgeistliche Orgien mit anderen Männern, darunter auch anderen Priestern und einem Mitglied der Schweizergarde, organisiert, gefilmt und mit Priestern in ganz Italien ausgetauscht haben.

Den Hinweis erhielt das Erzbistum demnach von einem 32-jährigen Laien, der den Karmeliter, der um die 50 Jahre alt sein soll, bei einem Internet-Chat kennenlernte. Dort habe er ihm ausführlich über sein Doppelleben berichtet. Erzbischof Filipo Santoro von Tarent enthob den Pfarrer nach einer kirchengerichtlichen Untersuchung seines Amtes. Er bedauere zutiefst das moralische Fehlverhalten des Geistlichen, so das Bistum.

Der Pressesprecher der Schweizergarde, Urs Breitenmoser, hat nach eigenen Angaben bislang keinerlei Informationen über den Fall. Alles beruhe bisher nur auf Vermutungen; konkrete Namen gebe es nicht, so Breitenmoser am Mittwoch auf Anfrage. Die Leitung der Garde könne daher nicht dazu Stellung nehmen.

Bereits im Juni 2013 hatte Papst Franziskus in einer Privataudienz die Existenz einer „Gay-Lobby“ in der Kurie des Vatikan gesprochen, kath.net hat berichtet. In der Kurie finde man wirklich heilige Menschen, hatte er zunächst erläutert, doch es gebe dort auch Korruption. „Es wird von einer ‚Gay-Lobby’ gesprochen, und das ist wahr, die gibt es. Wir müssen sehen, was wir tun können“, hatte Franziskus wörtlich festgestellt.

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