Stadt Münster gibt keinen Zuschuss zum Katholikentag

26. März 2015 in Deutschland


Die Gesamtkosten für den Katholikentag belaufen sich nach aktuellen Planungen auf 9,3 Millionen Euro.


Münster (kath.net/KNA) Die Stadt Münster wird keinen Zuschuss zum dortigen Katholikentag im Jahr 2018 geben. Der Stadtrat lehnte am Mittwochabend eine Vorlage von Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) ab, die einen Zuschuss von 1,2 Millionen Euro vorsieht. Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linkspartei wurde beschlossen, den Katholikentag nur durch Sachleistungen zu unterstützen.

In einer teils sehr kontroversen Debatte betonten die Kritiker einer Bezuschussung, die Kassenlage der Stadt lasse keine Zahlungen für das Laientreffen zu. Es sei nicht einzusehen, dass die Stadt dafür Schulden aufnehme. Dagegen hob Lewe hervor, der beantragte Zuschuss umfasse lediglich ein Promille des Haushaltes.

Weitere kommunale CDU-Politiker hielten SPD, Grünen und Linken «Religions- und Kirchenfeindlichkeit» vor. Vertreter der Union sagten, in einem Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens von 1648 habe ein Katholikentag eine besondere Strahlkraft. Durch ihn sei auch mit Rückflüssen in die Stadtkasse zu rechnen.

Der Diözesanbeauftragte des Bistums Münster für den Katholikentag, Klaus Winterkamp, bekundete Unverständnis über die Ratsentscheidung. Sachleistungen seien aber «besser als nichts».

Das das Christentreffen veranstaltende Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte im Vorfeld angekündigt, sich auf seiner Vollversammlung im Mai mit dem Ratsbeschluss zu befassen. Die Kosten für den Katholikentag belaufen sich nach aktuellen Planungen auf 9,3 Millionen Euro. Davon sollten der Bund 400.000 Euro, Nordrhein-Westfalen 1,6 Millionen Euro und Münster 1,5 Millionen Euro übernehmen. Vom Bistum Münster werden 1,5 Millionen Euro und vom Verband der Diözesen Deutschlands 1 Million Euro erwartet. Drei Millionen Euro will das ZdK durch Eigenmittel wie Teilnehmerbeiträge aufbringen.

Auch um die Finanzierung des Katholikentags 2016 in Leipzig hatte es heftigen Streit um den kommunalen Zuschuss gegeben. Nach monatelanger Kontroverse hatte das Stadtparlament von Leipzig, das mit 700 Millionen Euro verschuldet ist, die vom ZdK beantragten 1 Million Euro bewilligt.

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