Staatsanwaltschaft weist Vorwürfe des Erzbistums Köln zurück

21. März 2015 in Deutschland


Weil die Staatsanwaltschaft bei Vorwürfen von sexuellem Missbrauch nicht ermittelt, legte die Erzdiözese Beschwerde bei der Kölner Generalstaatsanwaltschaft ein. Das Landesjugendamt und das örtliche Jugendamt teilen die Einschätzung der Erzdiözese


Köln (kath.net/KNA) Die Staatsanwaltschaft Köln weist Vorwürfe des Erzbistums Köln zurück, im Fall einer nach Missbrauchsvorwürfen entlassenen Erzieherin nicht zu ermitteln. Es gebe bislang keine tragfähigen Anhaltspunkte, die Ermittlungen rechtfertigen würden, sagte der Sprecher, Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er verwies darauf, dass auch keine Strafanzeigen von Eltern vorlägen.

Das Erzbistum hatte eine Erzieherin an einer katholischen Kindertagesstätte in Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis entpflichtet. Ihr wirft die Erzdiözese sexuellen Missbrauch in mindestens zwei Fällen vor. Weil die Staatsanwaltschaft nicht ermittelt, legte die Erzdiözese Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Köln ein.

Das Landesjugendamt und das örtliche Jugendamt teilen die Einschätzung der Erzdiözese. Die Experten des Landesjugendamtes sähen den Fall ähnlich, sagte Sprecherin Jill Wagner am Freitag auf Anfrage. Der Leiter des Jugendamtes der Stadt Elsdorf, Ralf Cazin, bekundete Unverständnis über die Staatsanwaltschaft. Für ihn liege mehr als ein Anfangsverdacht vor.

Bremer betonte, dass die Kölner Staatsanwaltschaft nicht im Ruf stehe, in Missbrauchsfällen die Aufnahme von Ermittlungen leichtfertig abzulehnen. Der Sachverhalt sei von seiner Behörde eingehend geprüft worden. Konkretere Angaben machte er mit Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen nicht.

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