Kommunalrat lehnt 'St. Josef' als Kinderhortnamen ab

19. März 2015 in Deutschland


Obwohl im niederbayrischen Markt Essenbach auffallend viele Menschen die Namen „Josef“ und Josefine“ tragen und sogar ein „Josefiverein“ existiert, soll ein nichtkirchlicher Kinderhort offenbar nicht an christliches Lokalkolorit erinnern.


Essenbach (kath.net) Der städtische Gemeinderat im niederbayrischen Markt Essenbach lehnte die Namensgebung „Kinderhort St. Josef“ ab. Ebenso regierte offenbar die Hortleitung ablehnend mit der Begründung: „Die Namensgebung St. Josef ist heute nicht mehr zeitgemäߓ. Darüber berichtete das Nachrichtenmagazin „Focus“ anhand eines Beitrages in der „Süddeutschen Zeitung“. In Essenbach gibt es sehr viele Träger der Namen „Josef“ und „Josefine“, außerdem existiert sogar ein „Josefiverein“, der sich aktiv am Gemeindeleben beteiligt und der diesen Namen ursprünglich vorgeschlagen hatte. Der Kinderhort steht nicht in kirchlicher Trägerschaft.

Josef Pfriemer, Vorsitzender des Josefivereines, hatte an der Abstimmung teilgenommen, bei der nur acht von 24 Ratsmitgliedern für den Namen „St. Josef“ gestimmt hatten. Pfriemer sprach danach vom „Kulturbruch“ im katholischen Niederbayern. Man habe offenbar keine Namen gewollt, „der vielleicht die religiösen Gefühle anderer verletzt“, doch „dort, wo Traditionen nicht mehr gelebt werden, sind sie schnell vergessen“.


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