Programmbeschwerde gegen NDR-Beitrag zu Führungskräftekongress

13. März 2015 in Deutschland


Prof. Stock: Die Pflicht zur objektiven und fairen Berichterstattung wurde verletzt


Hamburg/Woltersdorf (kath.net/idea) Programmbeschwerde gegen einen Fernsehbeitrag über den Kongress christlicher Führungskräfte hat der Kommunikationswissenschaftler Prof. Wolfgang Stock (Woltersdorf bei Berlin) beim Intendanten des Norddeutschen Rundfunks (NDR), Lutz Marmor (Hamburg), eingereicht. Zu dem von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit tempus Consulting (Giengen bei Ulm) veranstalteten Kongress hatten sich vom 26. bis 28. Februar 3.200 Führungskräfte aus zwölf Ländern versammelt. Schirmherr war der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt, Olaf Scholz (SPD). Die NDR-Redakteure Birgit Stamerjohanns und Christian Baars hatten über das „Gipfeltreffen zum Thema Werte und Wirtschaft“ einen Beitrag für das Hamburg-Journal gemacht. Außerdem hatte Baars einen Bericht für den Online-Auftritt des NDR geschrieben; er trug den Titel „Scholz unterstützt Kongress radikaler Christen“.

Wie Stock in seiner Beschwerde schreibt, verstoßen beide Beiträge in mehrfacher Hinsicht gegen die Programmrichtlinien des NDR und journalistisch-ethische Grundsätze. Insbesondere hätten die Autoren ihre subjektive politische und weltanschauliche Sicht in den Vordergrund gestellt und eine objektive Berichterstattung vermissen lassen. Die zentrale Unterstellung, die Veranstaltung trage homo- und islamophobe Züge, sei nachweislich falsch. Der NDR habe mit dem Beitrag versucht, eine überkonfessionell-christliche Großveranstaltung mit vielen Referenten staatstragender Parteien und großer Unternehmen zu skandalisieren, so Stock. Das stehe in krassem Widerspruch zur Verpflichtung des NDR, in seiner Berichterstattung die Auffassungen der wesentlich betroffenen Personen, Gruppen oder Stellen angemessen und fair zu berücksichtigen.


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