Mehr christliche Schulen in Baden-Württemberg erwartet

17. März 2015 in Deutschland


Gymnasiallehrerverband kritisiert Auflösung des dreigliedrigen Schulsystems


Kirchheim (kath.net/idea) Der Vorsitzende des baden-württembergischen Gymnasiallehrerverbandes, Bernd Saur (Ulm), erwartet, dass künftig mehr christliche Privatschulen gegründet werden. Dies sei eine voraussehbare Reaktion auf die schleichende Auflösung des dreigliedrigen staatlichen Schulsystems. Die grün-rote Landesregierung bevorzugt Gemeinschaftsschulen, in denen Schüler mindestens bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet werden. Laut Saur bleibt dabei unberücksichtigt, dass Gott die Menschen unterschiedlich geschaffen hat. Deshalb würden künftig mehr Eltern ihre Kinder auf christliche Schulen schicken. Der Pädagoge erinnerte an den Auftrag der Landesverfassung, Kinder in der Verantwortung vor Gott, im Geiste christlicher Nächstenliebe und in der Liebe zu Volk und Heimat zu erziehen. Er sprach bei einer CDU-Veranstaltung am 6. März in Kirchheim/Teck. Eingeladen hatten der Evangelische Arbeitskreis des Kreisverbandes Esslingen und der Stadtverband Kirchheim/Teck der CDU. In Baden-Württemberg gibt es etwa 25 evangelische Bekenntnisschulen, die von rund 8.500 Kindern und Jugendlichen besucht werden.

Der Erziehungsauftrag des Grundgesetzes wird ausgehöhlt

Der Vorsitzende der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft in Württemberg, Paul-Gerhard Roller (Tübingen), kritisierte die Tendenz, Schulen als Ganztagesschulen zu organisieren. Dadurch werde der Erziehungsauftrag, den das Grundgesetz den Eltern zugewiesen habe, zunehmend ausgehöhlt.

Roller wandte sich auch gegen Pläne des Kultusministeriums, in allen Klassenstufen über sexuelle Vielfalt zu informieren. Auf Kinder vor der Pubertät könne sich dies negativ auswirken. Nach Ansicht des Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes, Wilfried Veeser, fußt die Pädagogik der grün-roten Landesregierung auf dem neomarxistischen Werterelativismus, der auch den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) in den 70er Jahren geprägt habe.


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