Politologin: Mohammed-Karikaturen sind oft gezielte 'Superprovokation'

7. März 2015 in Chronik


Jana Sinram: Es sei bedenklich, dass manche Medien solche Bilder pauschal «als ultimative Verteidigung der Meinungs- und Pressefreiheit vor sich hertragen».


Köln (kath.net/KNA) Nach Einschätzung der Kölner Politikwissenschaftlerin Jana Sinram sind Mohammed-Karikaturen «inzwischen oftmals eine vorhersehbare, gezielte 'Superprovokation'.» Es sei bedenklich, dass manche Medien solche Bilder pauschal «als ultimative Verteidigung der Meinungs- und Pressefreiheit vor sich hertragen», sagte Sinram am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Karikaturen sollten gesellschaftliche Missstände aufdecken und nicht nur provozieren.

Etwa im dänischen Karikaturenstreit 2005/06 hätten viele Muslime nicht die Darstellung ihres Propheten kritisiert, so die Forscherin weiter, sondern «den gesammelten Abdruck der zwölf Karikaturen zusammen mit verletzenden Texten». In der nachfolgenden Debatte sei es weniger um Religion als um Vorurteile gegangen. Sinram hat soeben ein Buch über den Karikaturenstreit veröffentlicht.

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