Auf dem Berg Tabor vor dem Antlitz Christi, der Herrlichkeit Gottes

1. März 2015 in Aktuelles


Franziskus: der untolerierbaren Brutalität im Irak und in Syrien muss ein Ende gesetzt werden. Gebet für die Opfer und Aufruf zur Hilfe. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am zweiten Sonntag der Fastenzeit. In seiner Ansprache vor dem traditionellen Gebet des Angelus konzentrierte sich Papst Franziskus auf das Tagesevangelium von der Verklärung Christi (Mk 9,2-10), das auf das Ziel des Weges durch die Fastenzeit verweise: die Teilhabe an der Herrlichkeit Christi, die auf seinem Antlitz als gehorsamer Diener erglänze, der für uns gestorben und auferstanden sei.

Christus sei unterwegs nach Jerusalem, wo sich die Prophezeiungen über den „Gottesknecht“ verwirklichen und sich sein erlösendes Opfer vollziehen sollten. Die Menge habe ihn bereits verlassen, da er ihren Erwartungen hinsichtlich des Messias nicht entsprochen habe. Auch die Apostel verstünden seine Worte nicht, mit denen er die Erfüllung seines Auftrages angekündigt habe. So zeige Jesus den Aposteln bereits jetzt eine Vorwegnahme seiner Herrlichkeit, um sie im Glauben zu stärken und zu ermutigen, ihm auf dem Weg der Prüfung und des Kreuzes nachzufolgen. Jesus „ist der Sohn, der sich zum Diener gemacht hat und in die Welt geschickt wurde, um durch das Kreuz den Plan des Heils zu verwirklichen, um uns alle zu retten“. Sein Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters mache sein Menschsein durchsichtig für die Herrlichkeit Gottes, „der Liebe ist“.

So offenbare sich Jesus als vollkommenes Bild des Vaters: „Es ist dies die Erfüllung seiner Offenbarung. Aus diesem Grund erscheinen neben ihm Mose und Elija, die das Gesetz und die Propheten repräsentieren“. Alles ende und beginne in Jesus, in seinem Leiden und in seiner Herrlichkeit.

Der Auftrag, der an die Jünger ergehe, laute: „Hört auf ihn!“. Denn Jesus sei der Retter: „Folgt ihm nach!“. Auf Jesus hören nämlich bringe es mit sich, die Logik seines österlichen Geheimnisses anzunehmen, sich mit ihm auf den Weg zu machen, „um aus dem eigenen Dasein ein Geschenk der Liebe für die anderen zu machen, in fügsamem Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes, mit einer Haltung des Abstandnehmens von den weltlichen Dingen und der inneren Freiheit“.

Man müsse bereit sein, sein Leben zu verlieren, indem man es hingebe. Der Weg mit Jesus führe immer zur Seligkeit, trotz des Kreuzes und der Prüfungen. Jesus täusche nicht.

„Mit Petrus, Jakobus und Johannes besteigen auch wir den Berg der Verklärung“, so Franziskus abschließend, „und verharren in Betrachtung des Antlitzes Christi, um dessen Botschaft anzunehmen und sie in unserem Leben umzusetzen, damit auch wir durch die Liebe verklärt werden können“. Die Liebe könne alles verwandeln und verklären.

Nach dem Angelus erinnerte der Papst an die dramatische Situation in Syrien und im Irak. Franziskus versicherte die betroffenen Bevölkerungen, dass sie nicht vergessen werden und sie in unser Gebet eingeschlossen seien, „damit so schnell wie möglich dieser untolerierbaren Brutalität ein Ende gesetzt werde, deren Opfer sie sind“.

Der Papst erinnerte daran, dass er die letzte heilige Messe bei den Fastenexerzitien für dieses Anliegen gefeiert habe. Franziskus forderte alle auf, sich ihren Möglichkeiten entsprechend für die Linderung der Leiden der Menschen einzusetzen, die oft nur aufgrund ihres Glaubens der Prüfung ausgesetzt seien. Der Papst lud alle auf dem Petersplatz anwesenden Gläubigen ein, für die Brüder und Schwestern in Syrien und im Irak in Stille zu beten.



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