AfD-Sprecherin: Öffentlich-rechtliche Medien berichten unausgewogen

28. Februar 2015 in Deutschland


Führungskräftekongress: Wie viel Meinungsfreiheit gibt es in Deutschland?


Hamburg (kath.net/idea)
Die öffentlich-rechtlichen Medien sollen neutral und ausgewogen berichten. Dies ist jedoch in der Praxis nicht der Fall. Diese Ansicht vertrat die Bundessprecherin der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), Frauke Petry (Leipzig), auf dem Kongress christlicher Führungskräfte am 26. Februar in Hamburg. Sie kritisierte die Berichterstattung über das Bündnis „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands“ (Pegida).

Die Medien hätten Bericht und Kommentar nicht immer klar getrennt und Angst vor Pegida geschürt. Die Demonstranten seien in der Berichterstattung als Rassisten und Ausländerfeinde verunglimpft worden. Tatsächlich habe es sich bei den Teilnehmern jedoch um einen Querschnitt der Bevölkerung gehandelt. Zudem habe sich die Leipziger Volkszeitung erst auf massiven Druck der Leserschaft bereiterklärt, die Positionen von „Pegida“ zu veröffentlichen.

„Rechts“ als Schimpfwort

Petry beobachtet in der deutschen Medienlandschaft eine Verschiebung der Begriffe. So werde das Wort „rechts“ heute nicht mehr neutral, sondern als Schimpfwort gebraucht und als „rechtsextrem“ gewertet. Petry wies den Vorwurf zurück, dass die AfD populistisch und rückwärtsgewandt sei. Vielmehr greife sie die Ängste, Sorgen und Gefühle der Bürger auf.

Unzutreffend sei auch der Vorwurf der Islamophobie. Aber ein Islam, der das Religionsgesetz
Scharia befürworte, könne nicht zu Deutschland gehören.

Journalist: Nur wenige Redakteure sind konservativ

Auch der Journalist und Medienunternehmer Klaus Kelle bemängelte eine politisch einseitige Berichterstattung. Medien hätten die Aufgabe, die Wirklichkeit abzubilden, damit sich die Leser eine Meinung bilden können. Konservative Redakteure befänden sich in den deutschen Medien in der Minderheit. Einer Umfrage zufolge stehen nur neun Prozent der Journalisten der CDU nahe. Die Folge sei, dass konservative und kirchliche Themen zu kurz kämen. Kelle kritisierte den Bayerischen Rundfunk. Dieser habe in einer Sendung nahegelegt, dass Lebensrechtler vom Verfassungsschutz beobachtet werden sollten.

Dabei täten sie nichts anderes, als an Gott zu glauben und sich für Familien einzusetzen, so Kelle. Allerdings gebe es auch Anlass zu Optimismus. So sei die Berichterstattung über die AfD in letzter Zeit fairer geworden. Zudem gibt es in großen Zeitungen und Magazinen jeweils mindestens einen konservativen Journalisten, der in seinem Blatt eine Gegenmeinung vertreten kann. Als Beispiel nannte Kelle die Redakteure Jan Fleischhauer (Der Spiegel) und Matthias Matussek (Die Welt). Kelle forderte dazu auf, bei Kritik an Medienberichten Leserbriefe zu schreiben oder in der Redaktion anzurufen. Solche Reaktionen würden von den Medien ernst genommen.


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