Koch: Wiederverheirateten-Debatte nicht auf Sakramente verengen

25. Februar 2015 in Familie


Kurienkardinal Koch: «Glaubwürdige und hilfreiche Lösungen» könnten in dieser Frage nur gefunden werden, wenn man den Mut habe, «die grundlegenden Probleme beim Namen zu nennen».


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Kurienkardinal Kurt Koch (Foto) hat sich in der Debatte über den kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gegen eine Verengung auf die Zulassung zu den Sakramenten gewandt. «Glaubwürdige und hilfreiche Lösungen» könnten in dieser Frage nur gefunden werden, wenn man den Mut habe, «die grundlegenden Probleme beim Namen zu nennen», schreibt Koch in einem Gastbeitrag für die vatikanische Tageszeitung «Osservatore Romano» (Donnerstag). Die öffentliche Wahrnehmung der Bischofssynode im Oktober habe sich hingegen allein auf die Zulassung zu den Sakramenten konzentriert, kritisiert der Schweizer Kardinal.

Das größte Problem sei die wachsende Unfähigkeit, weitreichende und endgültige Entscheidungen zu treffen, so Koch. Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates beklagte insbesondere, dass die jungen Menschen in Europa heute «fast keine Kinder» mehr haben wollten.

Diese Entwicklung sei eine «demografische Wüste» und Ausdruck fehlenden Vertrauens in das Leben und fehlender Hoffnung für die Zukunft.

Zugleich plädierte er für eine gründlichere Vorbereitung auf die Ehe. Er regte die Einführung eines «Ehe-Katechumenats» an. Dies könne ein Ersatz für die früher übliche Verlobung sein. Die bevorstehende Bischofssynode im Oktober müsse deutlich machen, dass Ehe und Familie keine Einschränkung menschlicher Freiheit bedeuteten, sondern deren Verwirklichung, so Koch.

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Foto Kardinal Koch (c) kath.net/Petra Lorleberg


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