Die wichtige Präsenz des Vaters in der Familie

4. Februar 2015 in Aktuelles


Franziskus: der Vater korrigiert entschieden, ohne die Würde der Kinder zu verletzen oder zum Kontrolleur zu werden. Der Vater – Hüter und Mittler des Glaubens wie der heilige Josef. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern, wie es vor dem Herrn recht ist. Ehre deinen Vater und deine Mutter: Das ist ein Hauptgebot und ihm folgt die Verheißung: damit es dir gut geht und du lange lebst auf der Erde. Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Weisung des Herrn!“ (Eph 6,1-4).

Nach der Katechese bei der Generalaudienz der letzten Woche über die Gefahr der fehlenden Präsenz der Figur des Vaters in Familie und Gesellschaft beleuchtete Papst Franziskus heute vor rund 7.000 Pilgern und Besuchern in der „Aula Paolo VI“ die wichtige Rolle des Vaters in einem weiten und positiven Sinn.

Jede Familie brauche den Vater. Auch der heilige Josef sei der Versuchung ausgesetzt gewesen, Maria zu verlassen, nachdem er ihre Schwangerschaft entdeckt habe. Doch der Engel des Herrn habe ihm den Plan Gottes und seine Sendung als Pflegevater offenbart: „Und Josef, der gerechte Mann, nahm seine Braut zu sich und wurde der Vater der Familie von Nazareth“.

Die Aufgabe des Vaters sei es, den Kindern weiterzugeben, was im Leben wirklich zähle. „Ein weises Herz“, wie es das Buch der Sprichwörter sage: „Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, / so freut sich auch mein eigenes Herz. Mein Inneres ist voll Jubel, / wenn deine Lippen reden, was recht ist“ (Spr 23,15-16). Der Vater lehre sie, weise und recht zu handeln. Tiefe und zugleich unaufdringliche Zuneigung, ein entschlossenes Urteil, Herzensweisheit, Wachsamkeit und das Bemühen um die richtigen Worte, wenn manches nicht sogleich verständlich sei, zeichneten ihn dabei aus.

Franziskus betonte, dass eines vor allem notwendig sei: als Vater in der Familie präsent zu sein, der Ehefrau nahe zu sein in Freuden und Leiden, Mühen und Hoffnungen mit ihr zu teilen und den Kindern zugeneigt zu sein.

Das Evangelium stelle uns die Beispielhaftigkeit des Vaters im Himmel vor Augen: „Denken wir an das Gleichnis vom barmherzigen Vater“. Ein guter Vater wisse zu warten und zu vergeben. Er sei fähig, entschieden zu korrigieren, ohne dabei zu entmutigen, zum reinen Kontrolleur zu werden oder an die Würde der Kinder zu rühren, „weil er ebenso beschützen kann und dabei keine Mühen scheut“.

Ohne die Gnade, die vom Vater im Himmel komme, „verlieren Väter den Mut und räumen das Feld“. Die Kinder aber bräuchten ihren Vater, der nach ihren Fehlern und Misserfolgen auf sie warte, „auch wenn sie es nicht zugeben“.

Die Kirche unterstütze mit all ihren Kräften die wichtige Präsenz des Vaters in den Familien, „dass sie dies auch voll und großherzig wahrnehmen können und für die neuen Generationen Hüter und unersetzbare Mittler des Glaubens in der Güte, des Glaubens in der Gerechtigkeit und im Schutz Gottes sind, wie der heilige Josef“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Von Herzen grüße ich die Pilger deutscher Sprache, die zu dieser Audienz gekommen sind. Die Väter in den Familien können nicht ersetzt werden. Begleiten wir ihre wichtige Rolle im Gebet, dass sie wie der heilige Josef mit der Güte und Gerechtigkeit des himmlischen Vaters den neuen Generationen den Glauben bewahren und vermitteln können. Der Herr segne euch und eure Familien.






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