Boko Haram im Niger: 'Die Christen müssen sterben'

29. Jänner 2015 in Weltkirche


Die islamistische Terrorgruppe „Boko Haram“ möchte alle Christen im Niger töten. Dies schrieb eine Missionarin aus Niamey, der Hauptstadt des Niger, dem weltweiten katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT.


Zinder (kath.net/KIN) „Die Christen müssen sterben. Nur so kommen wir in den Himmel“, so laute die Parole der Boko-Haram-Kämpfer. Wie die Ordensfrau, die nicht genannt werden möchte, berichtet, habe Boko Haram seine Angriffe gegen Christen in Zinder, der zweitgrößten Stadt Nigers, gestartet. Die Terroristen hätten in einer Kirche vier Gläubige getötet und das Gotteshaus, das Pfarrhaus und eine benachbarte Ordensschule angezündet, so die Missionarin.

Sie schildert auch die gezielten Attacken einer Gruppe, die mit Motorrädern gezielt 40 Kirchen ansteuerte, sie ausraubten und in Brand steckten. „Sie schafften alles, was ihnen brauchbar erschien, aus den Kirchen, schütteten Benzin aus und setzten die Gotteshäuser in Brand“, schreibt die Schwester. Weitere Angriffsziele in Zinder, in Niamey und anderen Städten des Niger seien Bars, Tankstellen, das französische Kulturinstitut und auch ein Kreditinstitut gewesen. Sogar Waisenhäuser seien attackiert worden.

Vor dem vergangenen Weihnachtsfest wurde bekannt, dass Boko Haram möglichst viele Gläubige während der Feierlichkeiten in den Kirchen einschließen und bei lebendigem Leib verbrennen wollte. Dieser Plan habe die Christen im Niger einschüchtern sollen. „Wir lassen uns aber nicht von der Angst überwältigen. Die Liebe ist stärker als der Hass“, schrieb die Niger-Missionarin.

In jüngster Vergangenheit haben die islamkritischen Karikaturen der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ gewalttätige Demonstrationen im Niger ausgelöst. Alleine in der vergangenen Woche sind dabei laut Medienangaben mindestens zehn Menschen gestorben, 173 sind verletzt worden. Die Ordensfrau weist darauf hin, dass aber nicht nur die Karikaturen zu den grausamen Ausschreitungen geführt hätten. Auch die soziale Krise im Niger sei für die grausamen Ausschreitungen verantwortlich.

Um die Christen im Niger weiter unterstützen zu können, bittet das Hilfswerk um Spenden:

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