Stadt streicht Pfarrkirche knallbunt - Behörden ermitteln

26. Jänner 2015 in Chronik


Renovierung der Kirche hatte für einen Sturm der Entrüstung gesorgt - Die ungewohnte Bemalung der historischen Pfarrkirche von Puteaux bei Paris könnte ein gerichtliches Nachspiel haben


Paris (kath.net/KNA) Die schräge Bemalung der historischen Pfarrkirche von Puteaux bei Paris (Foto) könnte ein Nachspiel haben. Wie die Zeitung «20 minutes» (Onlineausgabe Montag) berichtet, untersucht jetzt die regionale Kulturbehörde den Fall. Das französische Strafrecht sieht demnach bis zu sieben Jahre Gefängnis und 100.000 Bußgeld für die Zerstörung oder Verschandelung denkmalgeschützter Gebäude vor.

Die Renovierung der Kirche hatte für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Als der Pfarrer das Gebäude nach der angeordneten Schließung über Weihnachten wieder aufschloss, fand er das Gotteshaus aus dem 17. Jahrhundert in leuchtenden Farben angemalt. Die Stadtverwaltung hatte die kreative Umgestaltung veranlasst, ohne die Pfarrgremien zu informieren. So wurde etwa das Taufbecken lila und der Chorraum knallrot gestrichen. Bürgermeisterin Joelle Ceccaldi-Raynaud räumte die Anordnung freimütig ein und verwies auf notwendige Instandhaltungsmaßnahmen.

In Frankreich sind Kirche und Staat seit 1905 getrennt. Es gibt keine Kirchensteuer; Spenden sind die Haupteinnahmequelle der Gemeinden. Die Baulast für historische Kirchengebäude liegt seit den Enteignungen im Zuge der Französischen Revolution beim Staat.

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