Nigeria: Westliche Truppen sollen Boko Haram stoppen

22. Jänner 2015 in Weltkirche


Nach Angriff auf Baga beklagt nigerianischer Bischof die Schwäche der Armee. Er berichtet: „Die Extremisten haben viele Hundert Gläubige getötet. Außerdem wurden 50 Kirchen und Kapellen zerstört“


Maiduguri (kath.net/KIN) Die westliche Staatengemeinschaft soll Truppen nach Nigeria entsenden, um die Bewohner des Landes vor Anschlägen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zu schützen. Dies fordert der nigerianische Bischof Oliver Dashe Doeme von Maiduguri gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“.

Bodentruppen aus dem Westen seien nötig, da die nigerianische Armee nicht schlagkräftig sei. „Unsere Streitkräfte sind aufgrund von Korruption und Kontakten zu Boko Haram geschwächt. Deren jüngster Angriff auf die Stadt Baga mit mehreren Hundert Toten hat die Unfähigkeit der staatlichen Armee offenbart und gezeigt, dass es unter den Soldaten Sympathisanten von Boko Haram gibt“, sagte Dashe Doeme. Es sei nun eine ähnliche Intervention wie im Jahr 2013 erforderlich, als französische Truppen Islamisten aus Teilen Malis vertrieben.

Laut Dashe Doeme hat Boko Haram in den vergangenen fünf Jahren in seiner im Nordosten Nigerias liegenden Diözese Maiduguri viel Unheil angerichtet. „Die Extremisten haben viele Hundert Gläubige getötet. Außerdem wurden 50 Kirchen und Kapellen zerstört“, so der Bischof.

Seit 2009 sind knapp 70 000 der ursprünglich 125 000 Katholiken aus der Diözese geflohen. Für ihre Versorgung hat „Kirche in Not“ 45.000 Euro als Nothilfe zur Verfügung gestellt. Das Hilfswerk sichert außerdem die Existenzgrundlage von Priestern aus der Krisenregion mit 37.000 Euro in Form von Messstipendien.

Um die Christen in Nigeria weiter unterstützen zu können, bittet das Hilfswerk um Spenden:

Kirche in Not Österreich

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Kirche in Not Schweiz

Bischof Oliver Dashe Doeme (c) KIRCHE IN NOT


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