Gänswein zieht gemischte Bilanz zu Medienarbeit des Papstes

21. Jänner 2015 in Aktuelles


Kurienerzbischof: Franziskus gehe offensiv mit den Medien um und nutze sie «sehr geschickt». Allerdings führten manche Aussagen zu Missverständnissen und könnten von bestimmten Seiten vereinnahmt werden.


Bonn (kath.net/KNA) Erzbischof Georg Gänswein (Foto) sieht den Umgang von Papst Franziskus mit den Medien mit gemischten Gefühlen. Er gehe offensiv mit den Medien um und nutze sie «sehr geschickt», sagte Gänswein gegenüber der "Zeit". Allerdings führten manche Aussagen zu Missverständnissen und könnten von bestimmten Seiten vereinnahmt werden, so Gänswein. Deswegen habe der vatikanische Pressesprecher Federico Lombardi in einigen Fällen nach «einschlägigen Veröffentlichungen» eingreifen müssen, «um Klarstellungen vorzunehmen».

Trotzdem gelte: «Wer aufmerksam auf die Worte des Papstes hört, erkennt darin eine klare Botschaft», sagte Gänswein, der sich vor einem Jahr noch mehr «inhaltliche Vorgaben» von Franziskus gewünscht hatte. «Der wichtigste Akzent heißt Mission, Evangelisierung. Dieser Aspekt zieht sich wie ein roter Faden durch. Keine innerkirchliche Nabelschau, keine Selbstreferenzialität, sondern das Evangelium in die Welt hinaustragen.»

Gänswein dient Franziskus als Präfekt des Päpstlichen Hauses und ist damit für die offiziellen Termine des Papstes zuständig. Gleichzeitig ist er weiterhin Privatsekretär von Benedikt XVI., der seit seinem Rücktritt zurückgezogen in einem umgebauten Kloster in den Vatikanischen Gärten lebt.

Kurienerzbischof Georg Gänswein - Interview mit dem Bayrischen Fernsehen


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