AfD-Sprecher Lucke: Der Islam ist Deutschland fremd

16. Jänner 2015 in Deutschland


Debatte um Merkels Äußerung geht weiter


Berlin (kath.net/idea) Die Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der Islam gehöre zu Deutschland, erntet weiterhin heftigen Widerspruch, aber auch Zustimmung. Der frühere Berliner Finanzsenator und Autor des Buches „Deutschland schafft sich ab“, Thilo Sarrazin (SPD), warf Merkel vor, nicht klar genug zu argumentieren. Das eigentliche Problem sei, dass viele der Muslime nicht gut integriert wären. „Dieser Frage möchte Frau Merkel gerne ausweichen“, kritisierte Sarrazin in der Passauer Neuen Presse.

Bosbach: Welcher Islam gehört zu Deutschland?

Auch der Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke (Hamburg), will sich der Aussage der Kanzlerin nicht anschließen. Wenn man ehrlich sei, müsse man zumindest sagen: „Der Islam ist Deutschland fremd.“ Islamische Ansichten über Frauenrechte, Religionsfreiheit oder die Rechtfertigung von Gewaltanwendung gehörten „eindeutig nicht zu uns“. Ähnlich hatte sich zuvor bereits der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), geäußert: „Welcher Islam ist gemeint? Gilt das auch für seine islamistischen und salafistischen Strömungen?“

Türkische Gemeinde: Worten Taten folgen lassen

Zustimmung kam hingegen von der Türkischen Gemeinde in Deutschland: „Im jetzigen Klima ist es schön, das zu sagen“, freute sich der Vorsitzende Gökay Sofuoglu (Berlin). Gleichzeitig mahnte er, nun müssten den Bekundungen auch Taten folgen. Es sei wichtig, dass der Islam als Religionsgemeinschaft anerkannt werde: „Der Islam muss aus den Hinterhöfen herauskommen.“

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