Liturgische Fragwürdigkeit in niederösterreichischer Pfarre

14. Jänner 2015 in Österreich


In einer zur Erzdiözese Wien gehörenden Pfarre trat die Pastoralassistentin in einer Kleidung auf, die stark an priesterliche Gewänder erinnert.


Gnadendorf/Wien (kath.net/jg)
Aus der Pfarre Gnadendorf in Niederösterreich wird von einem liturgisch fragwürdigen Auftritt der Pastoralassistentin berichtet. Während des Martinsfestes in der Pfarrkirche trat sie in einer Albe und einem breiten, stark an eine priesterliche Stola erinnernden V-förmigen Band auf. Das Stoffband ist in grüner Farbe gehalten, der liturgischen Farbe für das Kirchenjahr. Auf der Internetseite der Pfarre sind Fotos der Feier abrufbar, auf denen die Pastoralassistentin in der beschriebenen Kleidung zu sehen ist. Ein Bild zeigt sie am Altar stehend während sie die Hostie und den Kelch in die Höhe hebt (siehe Foto).

Die Instruktion Redemptionis sacramentum der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hält fest, dass es Laien nicht erlaubt ist „Aufgaben oder Gewänder des Diakons oder des Priesters oder andere diesen ähnliche Gewänder zu übernehmen.“ (RS 153) Einen Verstoß gegen Nr. 153 zählt die Instruktion zu den sogenannten „schwerwiegenden Angelegenheiten“. (RS 173) Das sind Verstöße, bei denen der Ortsbischof im Falle einer Anzeige die Unterlagen der Untersuchung und über die verhängte Strafe an die Gottesdienstkongregation übermitteln soll. (RS 181)

Papst Franziskus hat sich erst letzten November beim Ad limina Besuch der Schweizer Bischöfe zu diesem Thema geäußert. Die Sendung der Laien habe „in der Kirche einen bedeutenden Stellenwert“, sagte der Papst wörtlich, warnte aber gleichzeitig vor einer Verwischung des Unterschiedes zwischen Priestern und Laien. Das Engagement der Laien sei zu würdigen, „allerdings unter klarer Wahrung des Unterschieds zwischen dem gemeinsamen Priestertum der Gläubigen und dem Priestertum des Dienstes.“

Kath.net hat in dieser Angelegenheit bei der Erzdiözese Wien angefragt, allerdings auch nach mehrmaligem Nachfragen keine Antwort erhalten.

© Foto: Pfarre Gnadendorf


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