«Lega Nord» kritisiert Papst für Dialog mit Islam

10. Jänner 2015 in Chronik


Die rechtspopulistische italienische Partei «Lega Nord» unterstellt Papst Franziskus eine falsche Toleranz gegenüber Muslimen.


Rom (kath.net/KNA) Die rechtspopulistische italienische Partei «Lega Nord» hat Papst Franziskus eine falsche Toleranz gegenüber Muslimen vorgeworfen. Mit seinem Dialog mit dem Islam leiste der Papst «keinen guten Dienst» für Christen, erklärte Parteisekretär Matteo Salvini am Donnerstag im Sender Radio Padania. Frieden sei schön und gut, aber wenn er sich als Sprecher der Katholiken verstehe, solle er sich «um die sorgen, die mordend durch die Welt ziehen», sagte Salvini.

Es sei «ein militärischer und kultureller Besatzungsversuch einer anmaßenden und gut organisierten Gemeinschaft im Gang, die ohne Mühe das Messer in die Butter steckt - und das ist der Westen», so der Parteisekretär weiter. «Das ist ein regelrechter Krieg. Mit Toleranz und Gutmenschentum zu antworten, ist Selbstmord», so Salvini.

Der Vatikan und französische Imame hatten am gleichen Tag den Anschlag auf die Redaktion des französischen Magazins «Charlie Hebdo» verurteilt. Ohne die Pressefreiheit sei die Welt in Gefahr. Zugleich bekannten sich Kurienkardinal Jean-Louis Tauran als Präsident des Päpstlichen Rats für interreligiösen Dialog und vier Imame zur Förderung einer «Kultur des Friedens und der Hoffnung». Die islamischen Geistlichen hatten im Vatikan an einer Tagung über interreligiösen Dialog teilgenommen. Am Mittwoch trafen sie mit Papst Franziskus zusammen.

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