Iran nimmt zahlreiche Christen fest

4. Jänner 2015 in Chronik


Razzien auf Weihnachtsfeiern von Christen.


Teheran (kath.net/ idea)
Im Iran sind über Weihnachten zahlreiche Christen festgenommen worden. Am 25. Dezember führten Sicherheitsbehörden der Islamischen Republik eine Razzia in einem Haus in der Stadt Roudehen, westlich von Teheran, durch. Dabei wurden neun Christen verhaftet: Mehdi Kiyan, Ali Sadreddine, Mohammad Kazemi, Azin Foroodi, Mohammad-Hossein Moridian, Maryam Narimani, Alireza Naseri, ein Bruder Matin und eine nicht identifizierte Person.

Sie wurden an einen unbekannten Ort gebracht und dort vermutlich verhört, berichtet die Menschenrechtsorganisation Middle East Concern (Anliegen Mittelost). Am 26. Dezember durchsuchten Sicherheitsbeamte in Teheran das Haus des Pfingstpastors Victor Bet-Tamarz, wo eine Weihnachtsfeier stattfand. Sie führten Leibesvisitationen bei den Anwesenden durch und beschlagnahmten Bibeln, Handys und Personalausweise. 15 Personen wurden vorläufig festgenommen und verhört; der Pastor wurde in das berüchtigte Evin-Gefängnis von Teheran gebracht.

Haftstrafe verlängert

Die Haftstrafe des 2010 zu sechs Jahren Haft verurteilten Christen Farshid Fathi, der in Karadsch einsitzt, wurde vom Revolutionsgericht in Teheran um ein Jahr verlängert. Ihm wird zum Vorwurf gemacht, Alkohol in das Gefängnis eingeschmuggelt zu haben, obwohl die Getränke in einer anderen Abteilung entdeckt worden waren. Im Iran werden Muslime, die zum Christentum gewechselt sind, wegen „Abfalls vom Islam“ oft hart bestraft.

Einige Pastoren sitzen aus diesem Grund hinter Gittern. Insgesamt sind mindestens 40 Christen wegen ihres Glaubens in Haft. Die Gesamtzahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen. Von den 76,4 Millionen Einwohnern sind 99 Prozent Muslime.


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