Bischof Algermissen: Gott kommt in die menschliche Armut

26. Dezember 2014 in Deutschland


"In jeder Phase des menschlichen Daseins, vom Embryo bis hin zum Sterbenden, spiegelt sich nun Gottes Antlitz."


Fulda (kath.net/KNA) In seiner Weihnachtspredigt im Fuldaer Dom hat der katholische Bischof Heinz Josef Algermissen hervorgehoben, dass Gott in seiner Menschwerdung die «Würde des menschlichen Lebens unter allen Umständen» begründe. Gott komme in die menschliche Armut; er kenne Einsamkeit, Angst, Schmerzen und den Tod: «In jeder Phase des menschlichen Daseins, vom Embryo bis hin zum Sterbenden, spiegelt sich nun Gottes Antlitz.»

Wo solche Zusammenhänge im säkularen Staat so gut wie nicht mehr bewusst seien, gebe es dennoch Spuren, «vergleichbar mit einem Kreuz, das man von der Wand nimmt und das doch seinen Abdruck hinterlässt». Das Wort von der Würde des Menschen sei wie kein anderes in der Diskussion um aktive Sterbehilfe oder assistierten Suizid in aller Munde, betonte Algermissen: «Viele berufen sich darauf und nehmen sie für sich und ihre mitunter ideologischen Ziele in Anspruch. Sie sprechen über Würde, aber meinen sie auch das, was sie sagen?»

Jedenfalls sei die Würde, so der Bischof, «die unserem Glauben entspricht, grundsätzlich zum Menschen gehörend und unumstößlich; keinesfalls abhängig von 'Selbstbestimmung', wie das einige Politiker behaupten.» Es stelle sich die Frage, ob man die Würde des Menschen überhaupt achten könne, wenn man verlernt habe, dass «es einen Schöpfer und Erlöser gibt, der das Drama des Menschen zu einem guten Ende bringt».

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