Kurden-Regierung erklärt Weihnachten aus Solidarität zum Feiertag

26. Dezember 2014 in Weltkirche


Behörden und Schulen blieben am 25. Dezember geschlossen - Glückwunsch an die Christen und Hoffnung auf "Jahr des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität"


Bagdad (kath.net/KAP) Die kurdische Regionalregierung im Irak hat als Zeichen der Solidarität mit den verfolgten Christen den Christtag zum Feiertag erklärt. Regierungsbüros, Ämter und Schulen blieben am 25. Dezember überall in der kurdischen Region geschlossen. In einer Erklärung der Regionalregierung wurden die Glückwünsche an die Christen zum Ausdruck gebracht und die Hoffnung auf ein Jahr des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität im nördlichen Irak zum Ausdruck gebracht.

Seine Nähe und Solidarität mit den geflohenen Christen im Irak hatte auch Papst Franziskus deutlich und gleich mehrfach zum Ausdruck gebracht. Schon am Tag vor seiner Vatikan-Weihnachtsbotschaft am Christtag, bei der für die Flüchtlinge betete, hatte er mit einem Priester in Ankawa dem christlichen Stadtteil von Erbil, der Hauptstadt der irakischen Kurdenregion telefoniert. In dem von der italienischen katholischen Fernsehkette "TV2000" direkt übertragenen Telefonat verglich Franziskus die Situation mit jener von Jesus, der keinen Platz in der Herberge bekommen hatte und nach Ägypten fliehen musste.

Zusätzlich hatte der Papst zu Wochenbeginn in einem Brief "an die Christen im Nahen Osten" die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung verfolgter Minderheiten in der Region aufgerufen, Gewalt und Waffenhandel verurteilt und globale Lösungen eingefordert. Er dankte den Christen aus dem Nordirak und Syrien für ihre Glaubenstreue und appellierte an alle religiösen Verantwortungsträger, sie sollten "einstimmig und unzweideutig solche Verbrechen verurteilen und öffentlich die Praxis anklagen, sich zu deren Rechtfertigung auf die Religion zu berufen".


Am Heiligen Abend hatte auch die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Federica Mogherini, mit einer Delegation das Flüchtlingslager Bahira bei
Erbil besucht. Ihr Nachfolger als italienischer Außenminister, Paolo Gentiloni, war ebenfalls am Heiligen Abend im "Camp Elia", wo 125 christliche Flüchtlingsfamilien aus der Ninive-Ebene leben. Mogherini und Gentiloni überbrachten den Flüchtlingen Geschenke und versicherten ihnen die Solidarität der Europäischen Union und insbesondere Italiens.

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