Marx schockiert von Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkünfte

15. Dezember 2014 in Deutschland


Münchner Kardinal fragt sich, wie das möglich sei, «dass Hakenkreuze geschmiert werden an Häuser, die geschaffen worden sind für Menschen in Not?»


München (kath.net/KNA) Mit Blick auf den Brandanschlag auf geplante Flüchtlingsunterkünfte im fränkischen Vorra hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx (Foto) dazu aufgerufen, «gegen jede Gewalttat und gegen jeden Hass aufzustehen». Bei einem ökumenischen Gottesdienst zur Aussendung des Friedenslichts aus Bethlehem zeigte sich Marx am Sonntag im Münchner Liebfrauendom schockiert von der Tat. Marx, der auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist, frage sich, wie das möglich sei, «dass Hakenkreuze geschmiert werden an Häuser, die geschaffen worden sind für Menschen in Not?» Das Friedenslicht von Bethlehem verpflichte dazu, Menschen auf der Flucht willkommen zu heißen.

Marx dankte allen Menschen, besonders auch in den Pfarreien und kirchlichen Verbänden, die sich für Flüchtlinge einsetzen und sie unterstützen. Christen hätten in einer säkularen Welt eine Aufgabe, die über Toleranz hinausgehe. «Wir brauchen Zuwendung, positive Anerkennung, Füreinander Einstehen», betonte er.

Der Kardinal verwies auch auf die politische Lage im Nahen Osten. Die Menschen fühlten sich «oft ohnmächtig und ratlos, wie wir dort Frieden schaffen können. Mit Gewalt wird es keine Lösung geben», unterstrich Marx. Entscheidend sei vielmehr die «revolutionäre Botschaft» des Lichts von Bethlehem: dass nämlich «niemand über dem anderen steht», dass «alle Menschen Brüder und Schwestern sind, geschaffen als Abbild Gottes, ohne Ausgrenzung, ohne Unterschied» und dass «Gott in dem Kind von Bethlehem der Bruder aller Menschen geworden ist».

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Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München


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