Bill Murray: 'Mit der Abkehr vom Latein ging der Messe etwas verloren'

28. November 2014 in Familie


Der Lieblingsheilige des bekannten Schauspielers und Regisseurs ist zwar Johannes XXIII., trotzdem sagt er: „Ich bin mir nicht sicher, ob all diese Änderungen gut waren.“


Washington D.C. (kath.net) Einer der Lieblingsheiligen des bekannten Schauspielers und Regisseurs Bill Murray (Foto) ist Papst Johannes XXIII.: „Das ist mein Typ; ein außergewöhnlicher Florentiner, der das System geändert hat“. Doch gleichzeitig äußerte sich der bekannte Schauspieler im Interview mit der britischen Tageszeitung „The Guardian“ nachdenklich über einige dieser Entwicklungen: „Ich bin mir nicht sicher, ob all diese Änderungen gut waren. Ich neige dazu, mit dem, was man die Neue Messe nennt, nicht übereinzustimmen. Ich denke, durch den Verlust des Lateins ging uns etwas verloren. Sogar wenn man jetzt in Harlem in die Messe geht, kann sie Spanisch sein, kann sie äthiopisch sein, kann sie in vielen Sprachen sein. Ihre Gestalt, die Bilder, sind gleich, doch die Worte sind nicht gleich.“

Zwar sei es vermutlich gut für die Menschen, dass sie die Worte der Messe verstünden, räumte Murray gegenüber dem „Guardian“ ein, „doch in den Worten sind Schwingungen. Wer oft genug hingegangen ist, der weiß ja eh, was sie [die Worte der Messfeier] bedeuten. Und ich vermisse wirklich die Musik, ihre Kraft, verstehen Sie? Himmel! Kirchenmusik wirkt auf das Gehirn.“ Er kritisierte, dass man stattdessen Folksongs singen würde, „Top-40-Zeug… oh Mann…“ Murray ist sein Glaube wichtig. Dabei kritisierte er, dass manche Heilige aus dem 19. Jahrhundert nicht kanonisiert würden, weil die Kirche lieber Heilige wie Johannes Paul II. und Mutter Teresa fördere.

Bill Murray spielte seine vielleicht bekannteste Rolle in der Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und genießt unter seinen Fans Kultstatus. Er entstammt einer irisch-katholischen Familie und wuchs mit seinen acht Geschwistern in einem Vier-Zimmer-Häuschen in Chicago auf. Eine seiner Schwestern ist Ordensfrau.

Derzeit läuft die Komödie „St. Vincent” im englischen Sprachraum an. Darin verkörpert Murray einen heruntergekommenen Griesgram mit Neigungen zu Alkohol und Glücksspiel und einer schwangeren Stripperin im Bekanntenkreis. Eine hart arbeitende alleinerziehende Nachbarin ist gezwungen, ihm öfter die Aufsicht über ihren 12-jährigen Sohn anzuvertrauen, zwischen dem ungleichen Gespann wächst eine Freundschaft. „Vincent muss anerkennen“, so erläuterte Murray gegenüber dem „Guardian“ im Hinblick auf den Streifen, „dass wir alle mehr Verpflichtungen als nur uns selbst haben“. Es gehe um die Mitmenschen und letztlich sogar um Höheres. „Die Aufgaben, die uns hier gestellt werden, sind unsere Familien.“

Komödie St. Vincent - Official Trailer (2014) Bill Murray, Melissa McCarthy (engl.)


Foto Bill Murray © Wikipedia/Christopher William Adach
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