Es lebe Christus der König!

23. November 2014 in Spirituelles


Gedanken zum Evangelium des Christkönigsonntags. Von Wilhelm Imkamp (Maria Vesperbild)


Maria Vesperbild (kath.net) Den letzten Worten eines Menschen kommt in der Regel eine ganz besondere Bedeutung zu, enthüllt sich doch oft in diesen Worten eine Lebenskraft, die über die Schwelle des Todes weit hinausweist. Das letzte Wort im Leben wird zum ersten Wort der Ewigkeit. Am 23. November des Jahres 1927 wird in Mexiko-Stadt der Jesuitenpater Michael Pro öffentlich hingerichtet, seine letzten Worte von tausenden Zuschauern des Hinrichtungsspektakels gehört, lauteten: „Viva Cristo Rey“ (Es lebe Christus der König).

In den dreißiger Jahren starben im spanischen Bürgerkrieg ebenfalls tausende Ordensleute und Priester. Im Blutrausch von Sozialisten, Kommunisten, und Anarchisten. Der gemeinsame Nenner all dieser Gruppierungen war der Hass auf die katholische Kirche!

Das Beispiel von Pater Pro wurde in Deutschland bekannt und wirksam, Buchtiteln wie, „Der König von Mexiko und seine Getreuen“ (1928), „Christus unser König“ (1932), „Der Gottesstreiter“ (1934), zeigen die Bedeutung und Verbreitung der Christ-König-Verehrung.

Schon seit 1915 sang man ein Lied des bedeutenden Jesuitentheologen Erich Przywara: „Christus mein König, Dir allein, schwör ich die Liebe lilienrein, bis in den Tod, die Treue.“ Dieses Lied, aber auch viele andere fanden sehr schnell Eingang in die diözesanen Gesangbücher. Das Christkönigsfest erwies sich als ein Widerstandsfest. Als hochgefeiertes Nein „zur Abkehr der Einzelnen und des Staates von Gott“ (Pius XI). Natürlich entsprach das Bild von einem König nicht der Lebenswirklichkeit totalitärer Systeme, so wundert es nicht, dass auch im Deutschland der Nazis viele Blutzeugen mit dem Ruf „Es lebe Christus der König“ in den Tod gingen.

Die Verehrung von Christus dem König war Kritik an den jeweiligen staatlichen, bzw. gesellschaftlich vorherrschenden Zeitgeist!

Die Verehrung von Christus dem König war im 20. Jahrhundert von einer ähnlich starken Emotionalität und politischen Brisanz, wie die Herz-Jesu-Verehrung im Frankreich in den letzten zehn Jahren des 18. Jahrhunderts, als die Revolutionstruppen die Bauern der Vendee, die unter dem Bild des Herzens-Jesu Widerstand gegen eine gottlose Revolution leisteten, brutal hinmetzelten.

Ein Fest von Blutzeugen bezeugt! Ein Fest, das uns zum Nachdenken reizen sollte: bleiben wir bei Vorläufigkeiten stehen? Sind wir bereit, Christus als König und damit auch als Richter zu akzeptieren? Lassen wir Christus den König in unseren Seelen siegen? Wir feiern ein Widerstandsfest gegen Anpassung und gesellschaftliche Zwänge, gegen Zeitgeist und Glaubensschwund, nachdenklich stimmt, dass nach 1945 die Christkönigslieder aus den Gesangbüchern so schnell verschwanden, wie sie in den 30iger Jahre Einzug gehalten hatten. Dabei wuchsen die Gefahren und eine Wache Kritik wäre seelsorglich nötig gewesen und auch heute nötig, denn es gilt:

Uns rufet die Stunde, uns dränget die Zeit.
Zu Wächtern, zu Rittern hat Gott uns geweiht.
Zum Trotzen und Tragen, zum Ringen und Wagen,
so stehn unsre Scharen bereit.

Es wehen die Banner, wir schreiten voran.
Es lodern die Fahnen, wir streben bergan.
Kein Rasten, kein Stehen, im Sturm zu den Höhen!
Hier gilt nur der mutige Mann.
(Franz Mordhosrt, 1934)

(Tagesevangelium: 34. Sonntag: Lesejahr C, Ev. Mt 25, 31-46)

kath.net-Lesetipp
Sei kein Spießer, sei katholisch!
Wilhelm Imkamp
Gebunden mit Schutzumschlag, 160 Seiten
KÖSEL-Verlag 2013
ISBN: 978-3-466-37071-9
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Kurzvideo: Wilhelm Imkamp in ´Disput\Berlin!´ über Atheismus



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