Kardinal Woelki: Sat.1-Kuppelshow pervertiert Liebe und Ehe

23. November 2014 in Familie


Kölner Erzbischof: «Ich will nicht wegschauen, wenn in unseren Medien und in unserer Gesellschaft Dinge in den Schmutz gezogen werden, die anderen heilig sind».


Köln (kath.net/KNA) Aus Sicht des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki «pervertiert» die neue Sat.1-Kuppelshow «Hochzeit auf den ersten Blick» Liebe und Ehe. Es sei schlimm genug, dass in manchen Regionen der Erde die «Zwangsheirat» toleriert werde, sagte Woelki in seinem «Wort des Bischofs» am Sonntag im Kölner domradio. «Aber nur um der Quote und der Sensation Willen zwei wildfremde Leute heiraten zu lassen, das finde ich abstoßend», so der Kölner Erzbischof.

Es stelle sich die Frage, was «so eine Fernsehshow über unsere Gesellschaft und unsere Werte» aussage, gab Woelki zu bedenken. Ihm sei die Ehe heilig, während sie für andere Menschen vielleicht nur ein «weltlich Ding» darstelle. Der Kardinal nannte es geschmacklos, aus reinen Kommerzgründen Leute vor die Kamera zu zerren und die Frischverheirateten als neues Liebes-Traumpaar vorzuführen.

Möglicherweise erhöhe er durch seine Kritik nur die Einschaltquote an der Show, die er sich nicht ansehen werde. «Aber ich will auch nicht wegschauen, wenn in unseren Medien und in unserer Gesellschaft Dinge in den Schmutz gezogen werden, die anderen heilig sind», so Woelki.

Er freue sich auf das nächste Brautpaar, das sich auf den ersten, zweiten oder dritten Blick ganz in Ruhe vor der Ehe kennen- und liebengelernt hat. «Gemeinsam werden wir dann bei der Eheschließung um den Segen Gottes, also um Gottes Kraft und das Gelingen der Ehe bitten!», sagte der Kardinal. «Kuppelshows, in denen wildfremde Menschen angeblich für immer Ja zueinander sagen, haben meinen Segen garantiert nicht.»

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Foto Kardinal Woelki (c) Erzbistum Berlin


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