Kenia: 28 Tote bei Terrorangriff auf einen Bus

24. November 2014 in Aktuelles


Wer nicht aus dem Koran vorlesen konnte, wurde erschossen


Nairobi (kath.net/idea) Im ostafrikanischen Kenia sind am 22. November bei einem Überfall auf einen Bus 28 Menschen getötet worden. Bei den Angreifern handelte es sich nach Angaben der Polizei um Mitglieder der mit dem islamistischen Terrornetzwerk El Kaida verbündeten Miliz El Shabab (Die Jugend). Der Bus habe sich auf dem Weg in die Hauptstadt Nairobi befunden, als ihn die Bewaffneten im Nordosten des Landes nahe der Grenze zu Somalia stoppten. Sie hätten alle Nicht-Muslime aus dem Fahrzeug geholt und jeden von ihnen erschossen, der nicht aus dem Koran vorlesen konnte. Die Opfer, darunter sieben Frauen, seien mit Kopfschüssen hingerichtet worden.

In Kenia gibt es immer wieder Überfälle muslimischer Extremisten, weil kenianische Soldaten seit 2011 im Nachbarland Somalia gegen die El Shabab-Miliz vorgehen. Die schätzungsweise 7.000 Kämpfer zählende Gruppe verlangt den Abzug ausländischer Truppen. Sie will das Land am Horn von Afrika von Christen „säubern“. Im September 2013 hatten Mitglieder von El Shabab in der kenianischen Hauptstadt Nairobi ein Einkaufszentrum überfallen und 68 Besucher getötet sowie 175 verletzt. Im Oktober waren zwei Pfingstpastoren in Mombasa ermordet und ein Zentrum der Heilsarmee in Brand gesteckt worden. Von den etwa 40 Millionen Einwohnern Kenias sind 83 Prozent Christen, acht Prozent Muslime und sieben Prozent Anhänger von Naturreligionen. Der Rest gehört anderen Religionen an.


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