Rektor Bugnyar: Reisewarnungen in Heiliges Land übertrieben

23. November 2014 in Chronik


Hospiz-Rektor: Von "dritter Intifada" kann derzeit "keine Rede sein" – Bugnyar fährt mit der österreichischen Friedenslicht-Pilgergruppe unter anderem am Montag nach Bethlehem, wo die Entzündungsfeier in der Geburtsgrotte stattfindet.


Wien-Jerusalem (kath.net/KAP) Trotz des Attentats auf eine Synagoge in Jerusalem und der Ausschreitungen aufgrund der Zugangsrechte zum Tempelberg würde der Rektor des Österreichischen Hospizes in der "Heiligen Stadt", Markus Bugnyar, eine Reisewarnung als "schwer übertrieben" ansehen. Bugnyar bedauerte in einem "Kathpress"-Gespräch am Freitag, dass die Ereignisse bereits zu zahlreichen Reise-Stornierungen geführt hätten. Während nämlich normalerweise in den Tagen um die Friedenslicht-Reise aus Linz jeweils Ende November rund 500 Österreicher ins Heilige Land kämen, seien es diesmal nur 120. Die Pilgerreise mit Landeshauptmann Josef Pühringer an der Spitze beginnt am Samstag; Rektor Bugnyar wird sie begleiten.

In einem "Presse"-Kommentar am Freitag warnte Bugnyar - ebenso wie im "Kathpress"-Gespräch - vor Lesarten der Ereignisse, die dann zu "selbsterfüllenden Prophezeiungen" würden. Denn von einer "dritten Intifada" könne derzeit nicht die Rede sein. Es gehe eher um einen neuen Mobilisierungsversuch der seit der Zerschlagung der Moslembrüder-Führung und der Machtübernahme Abdel Fattah Sisis in Ägypten ins Hintertreffen geratenen Hamas.

Die Christen und die gemäßigten Muslime in Israel, von denen viele vom Tourismus lebten, hoffen laut Bugnyar, dass die Gewaltspirale endet. Denn gerade der Advent- und Weihnachtstourismus sei etwa für Bethlehem lebenswichtig.

Bugnyar fährt mit der österreichischen Friedenslicht-Pilgergruppe unter anderem am Montag nach Bethlehem, wo um ca. 12 Uhr die Entzündungsfeier in der Geburtsgrotte stattfindet. Um 14 Uhr feiern die Österreicher eine Messe in der "Our Lady of Fatima"-Pfarrkirche in Beit Sahour. Der Pfarrer der Gemeinde, Iyad Twal, ist ein Neffe des Jerusalemer Patriarchen Fouad Twal. Es werde dort auch eine Solidaritäts-Kollekte für die einheimischen Christen im Heiligen Land geben, berichtete Bugnyar.

Entzündet wird das Friedenslicht diesmal vom neunjährigen Schüler Tizian Ronacher aus Linz. Seit 1986 wird das Licht aus Bethlehem nach Österreich geholt und von dort aus in die Welt getragen. Der von Oberösterreich ausgegangene Weihnachtsbrauch an Heiligabend hat mittlerweile in rund 30 europäischen Ländern Fuß gefasst.

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